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Theorien jenseits der Standardphysik Sie haben Ihre eigene physikalische Theorie entwickelt? Oder Sie kritisieren bestehende Standardtheorien? Dann sind Sie hier richtig.

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  #1  
Alt 24.09.10, 23:23
fossilium fossilium ist offline
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Standard Struktur der Raumzeit

Hallo liebe Freunde,

ich würde gerne von Euch wissen, was Ihr von den nachstehenden Überlegungen haltet.
Es handelt sich um philosophische Überlegungen zur Raumzeit. Es ist zwar ein bisschen gewagt, aber ich bringe diese ins Forum trotzdem einmal ein, weil ich hoffe, daß sie für Euch interessant sein könnten, und ich mit einem interessanten Thema auch Wiedergutmachung für mein schlechtes Verhalten im Beitrag „Was ist Energie“ leisten möchte. Ich habe daher die verschiedenen – teilweise sehr scharfsinnigen und tiefgehenden Überlegungen Dritter (Literaturangaben auf Wunsch) – in einem kurzen (für Beiträge in diesem Forum als lang zu bezeichnenden) Text zusammengestellt. Es ist ein Text zum drüber Plaudern. Hier ist er:

Struktur der Raumzeit:
Die Frage nach der Struktur der Raumzeit ist von vielen Leuten, auch Naturphilosophen oder Logikern im Rahmen ontologischer Überlegungen immer wieder gestellt worden. Hier einige Überlegungen dazu:

Ausgangspunkt:
Die Struktur der Raumzeit muß mindestens so beschaffen sind, daß Objekte oder Gegenstände, die sich in der Raumzeit befinden, eindeutig identifiziert werden können. Sie haben aber nur dann eine Identität, wenn alle Raumzeitpunkte immer nur von einem Gegenstand besetzt werden können. Ein und derselbe Gegenstand kann nicht mehrere Raumpunkte besetzen. Oder anders ausgedrückt: Die von ein und demselben Gegenstand besetzten Raumzeitpunkte müssen sich voneinander unterscheiden . Da ein und derselbe Gegenstand prinzipiell alle Raumzeitpunkte besetzen darf, müssen sich also alle besetzbaren Punkte überhaupt voneinander unterscheiden.

Folgen für die Raumzeitstruktur:
Welches Strukturmerkmal gewährleistet, daß sich alle von einem Gegenstand besetzbaren Punkte der Raumzeit voneinander unterscheiden ?

Da die Raumzeit aus einer wie auch immer gearteten Kombination der Dimensionen von Raum und Zeit besteht, würde es ausreichen, wenn jeder Raumzeitpunkt sich wenigstens
in einer der beiden Dimensionen unterscheiden würde. Das heißt, es würde ausreichen, wennjedem Punkt in der Dimension Zeit grundsätzlich immer verschiedene Punkte in der Dimension des Raumes zugeordnet wären, oder jedem Punkt der Raumdimension immer verschiedene Punkte der Zeitdimension. Dadurch würde sich grundsätzlich jeder Raumzeitpunkt mindestens innerhalb einer der beiden Dimension unterscheiden.

Ferner muß die Struktur der Raumzeit Bewegungen in beliebige Richtungen erlauben, damit alle Raumzeitpunkte besetzt werden können und keiner ausgezeichnet ist. Die Struktur der Raumzeit muß daher weiter differenziert werden. Dies kann minimal dadurch geschehen, daß eine der Dimensionen, Raum oder Zeit, Unterdimensionen aufspannt, sodaß dort Bewegungen in beliebige Richtungen möglich werden. Für die Einzigartigkeit eines jeden Raumzeitpunktes wäre es dann ausreichend, wenn jeder Punkt der Unterdimension immer mit einem einzigen Punkt der anderen Dimension gekoppelt wäre.

Bleibt zum Beispiel der Raum bei einer einzigen Dimension, spannte jedoch die Zeitdimension zum Beispiel drei Unterdimensionen auf, könnte sich ein Gegenstand im Raum nur linear in eine Richtung bewegen, aber in allen Richtungen in der Zeitdimension. Die Bewegung im Raum einzuschränken und die Bewegung in der Zeitdimension in alle Richtungen freizugeben, ergibt ein schwer vorstellbares Universum. Vertauscht man aber die Begriffe von Raum und Zeit, würde es sich möglicherweise gar nicht von dem unsrigen unterscheiden, bei dem die Zeitdimension auf eins beschränkt bleibt und die Raumdimension auf drei Unterdimensionen erweitert ist, damit die Bewegungsfreiheit der Gegenstände in allen Richtungen erlaubt ist.




Facit:
Die Forderung nach Identität aller Gegenstände, und die minimale Differerenzierung der Dimensionen der Raumzeit zur Ermöglichung von Bewegung, legt die Struktur der Raumzeit bereits fest: mehrere Unterdimensionen für die eine, eine Dimension für die andere.



Oder allgemeiner gesagt:
Das Modell, das die Struktur unserer augenscheinlichen Welt abbildet, besteht aus der „Kombination“ von zwei Dimensionen.
Eine der beiden Dimensionen ist in drei Unterdimensionen aufgespannt, diese nennen wir Raum, die andere Dimension, die einfach geblieben ist, nennen wir Zeit.
Mit dieser Minimalbedingung können wir Bewegungen der Objekte in der Raumzeit zulassen, ohne mit die Identität der Objekte in Widerspruch zu geraten.

Folgerung für den Begriff Zeit:
Die „Gerichtetheit“ der Zeit ist nur eine logische Folge aus der Forderung nach der Unterscheidbarkeit der Raumzeitpunkte. Da ja ein Gegenstand immer wieder den gleichen Raumpunkt neu besetzen kann, müssen sich die besetzten Zeitpunkte unterscheiden. Nur so bleibt die Einzigartigkeit der Raumzeitpunkte gewahrt.

Oder anders ausgedrückt: Um die Raumzeitstruktur konsistent zu halten und nicht mit der Identität der in der Raumzeit befindlichen Objekte in Widersprüche zu geraten, darf jeder Raumzeitpunkt nur einmal besetzt werden. Daher müssen zusammen mit einer Raumpunktbesetzung immer wieder andere Zeitpunkte besetzt werden. Die kausale Verknüpfung der Zustände im vorangegangenen und im nächsten Raumzeitpunkt bewirkt, daß solche Zeitpunkte besetzt werden, die einfach an die bereits vorhandenen angefügt werden. So entsteht durch die Bewegung aller Objekte durch die Raumzeit eine unendlich dicht liegende und sich immer weiter fortsetzende Punktfolge in der Zeitdimension, wobei wegen der Eindimensionalität der Zeit diese Punkte alle auf einer Linie angeordnet sind und so die Gerichtetheit der Zeit vortäuschen.

Noch kürzer gesagt:
Raum und Zeit sind in der Raumzeit strukturell so miteinander verknüpft, daß bei der Bewegung durch die Raumzeit ein und derselbe Gegenstand mehrfach am gleichen Raumpunkt sein kann, aber - um Identität und Kausalität zu wahren – immer aufeinanderfolgende Punkte in der Zeitdimension besetzen muß. Alle in der Raumzeit bewegten Gegenstände bewegen sich so in den Dimensionen von Raum und Zeit von Punkt zu Punkt weiter.

Damit wird aber keine Bewegung der Zeit begründet. Danach gibt überhaupt keine ontologische Entität mit Namen Zeit, sondern nur die Besetzung dicht aufeinander folgender Punkte in der Dimension Zeit innerhalb der Raumzeitstruktur.

Ich finde diese formallogische Beleuchtung der Raumzeit durchaus interessant. Die Asymmetrie zwischen Raum- und Zeitdimension (drei- und eindimensional) erscheint so plausibel, ob sie in der ART vorausgesetzt wird oder sich aus dieser in irgendeiner Form ergibt, ist mir nicht bekannt. Sie betrifft auch nur die Raumzeit in größeren Distanzen und mit kleinen Energien. Extrapoliert man sie in kleine Dimensionen, stellt sich sofort die Frage nach der Identität der Objekte, die zum Beispiel an Verschränkungen oder Zustandsüberlagerungen in quantenmechanischen Erscheinungen teilhaben.

Das wars erstmal,

Fossilium
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  #2  
Alt 25.09.10, 00:11
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Hallo fossilium,

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Noch kürzer gesagt:
Raum und Zeit sind in der Raumzeit strukturell so miteinander verknüpft, daß bei der Bewegung durch die Raumzeit ein und derselbe Gegenstand mehrfach am gleichen Raumpunkt sein kann, aber - um Identität und Kausalität zu wahren – immer aufeinanderfolgende Punkte in der Zeitdimension besetzen muß. Alle in der Raumzeit bewegten Gegenstände bewegen sich so in den Dimensionen von Raum und Zeit von Punkt zu Punkt weiter.
klingt logisch. Ist aber auch nicht neues, oder?

Zitat:
Damit wird aber keine Bewegung der Zeit begründet. Danach gibt überhaupt keine ontologische Entität mit Namen Zeit, sondern nur die Besetzung dicht aufeinander folgender Punkte in der Dimension Zeit innerhalb der Raumzeitstruktur.
Ist das nicht das Gleiche?

Zitat:
Extrapoliert man sie in kleine Dimensionen, stellt sich sofort die Frage nach der Identität der Objekte, die zum Beispiel an Verschränkungen oder Zustandsüberlagerungen in quantenmechanischen Erscheinungen teilhaben.
Was hat das jetzt mit der Raumzeit zu tun?
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  #3  
Alt 25.09.10, 00:15
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Hi fossilium

Zitat:
Ausgangspunkt:
Die Struktur der Raumzeit muß mindestens so beschaffen sind, daß Objekte oder Gegenstände, die sich in der Raumzeit befinden, eindeutig identifiziert werden können.
Und welche Theorie besagt, dass Objekte oder Gegenstaende sich in der Raumzeit befinden ? Man koenne genausogut annehmen, dass sie sich nicht darin befinden, sonderen aus der Raumzeit oder einem Hyperraum gebildet werden. Die ART zeigt mit der Gravitation schon ein Beispiel in diese Richtung. Damit waere dein Ausgangspunkt schon nicht ganz sicher.
In der QM ist deine Annahme vor der Dekohaerenz dazu etwas problematisch.

Kannst du nochmal erklaeren was du mit dieser eindeutigen Besetzung der Raumzeitpunkte meinst ?
Der Ort von O sei (x0,y0,z0,t0) Was soll daran widerspruechlich sein ?
Und es ist nur eine Methodik der Wissenschaft anzunehmen, dass die Zeit in Beschreibungen fortschreitet. In der Realitaet ist dem gar nicht so. Da Ruhen wir in dem unscharfen Punkt der Gegenwart. t_gegenwart = 0 +delta_ebbes. Die globale Entropie um uns aendert sich. Und das laesst uns leider auch altern.
Alles was die Physik beschreibt sind Gedankenkonstrukte. Ueberaus erfolgreiche. Man muss solche Gedankenkonstrukte sogar einfuehren :
"Nehmen sie an sie fahren auf einer Strasse mit 100 km/h und ..."
Die fuer jeden existierende einzigste Realitaet sieht anders aus.
Ich sitze in einem Klassenzimmer und soll eine Physikaufgabe loesen.

Lustig wird es natuerlich wenn ein nichtlinearer Vorgang betrachtet wird, dessen Umkehrfunktion nicht bijektiv ist.

Gruesse

Ge?ndert von richy (25.09.10 um 00:41 Uhr)
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  #4  
Alt 25.09.10, 10:02
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Hallo liebe Freunde,
... schöne Anrede - Willkommen fossilium!
Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
ich würde gerne von Euch wissen, was Ihr von den nachstehenden Überlegungen haltet.
Es handelt sich um philosophische Überlegungen zur Raumzeit. Es ist zwar ein bisschen gewagt, ...
Ich halte Dein Vorhaben weder für "gewagt", noch für "Plauderei". Es ist ein zulässiger wissenschaftstheoretischer Ansatz. Begründet letztlich im Widerspruch eines klassisch mechanistischen Weltbildes und einem quantenphysikalischen.


Zitat:
Ausgangspunkt:
Die Struktur der Raumzeit muß mindestens so beschaffen sind, daß Objekte oder Gegenstände, die sich in der Raumzeit befinden, eindeutig identifiziert werden können. Sie haben aber nur dann eine Identität, wenn alle Raumzeitpunkte immer nur von einem Gegenstand besetzt werden können. Ein und derselbe Gegenstand kann nicht mehrere Raumpunkte besetzen. Oder anders ausgedrückt: Die von ein und demselben Gegenstand besetzten Raumzeitpunkte müssen sich voneinander unterscheiden . Da ein und derselbe Gegenstand prinzipiell alle Raumzeitpunkte besetzen darf, müssen sich also alle besetzbaren Punkte überhaupt voneinander unterscheiden.
.. das ist die klassisch mechanistische Sichtweise: Die Welt besteht aus "Teil(ch)en" und diese folgen energetisch kausalen Beziehungen, die von der Vergangenheit in die Zukunft laufen müssen. (In diesem 'derzeit immer noch herrschenden Modell' wird einiges vorausgesetzt, was nicht selbst erklärt wird und zu schweren Fehlinterpretationen führen muss, - und im folgenden auch führt)


Zitat:
Facit:
Die Forderung nach Identität aller Gegenstände, und die minimale Differerenzierung der Dimensionen der Raumzeit zur Ermöglichung von Bewegung, legt die Struktur der Raumzeit bereits fest: mehrere Unterdimensionen für die eine, eine Dimension für die andere.
Zitat:
Folgerung für den Begriff Zeit:
Die „Gerichtetheit“ der Zeit ist nur eine logische Folge aus der Forderung nach der Unterscheidbarkeit der Raumzeitpunkte. Da ja ein Gegenstand immer wieder den gleichen Raumpunkt neu besetzen kann, müssen sich die besetzten Zeitpunkte unterscheiden. Nur so bleibt die Einzigartigkeit der Raumzeitpunkte gewahrt.
Zitat:
Noch kürzer gesagt:
Raum und Zeit sind in der Raumzeit strukturell so miteinander verknüpft, daß bei der Bewegung durch die Raumzeit ein und derselbe Gegenstand mehrfach am gleichen Raumpunkt sein kann, aber - um Identität und Kausalität zu wahren – immer aufeinanderfolgende Punkte in der Zeitdimension besetzen muß. Alle in der Raumzeit bewegten Gegenstände bewegen sich so in den Dimensionen von Raum und Zeit von Punkt zu Punkt weiter.

Völlig richtig: Diese "Forderungen" resultieren unmittelbar aus diesem 'klassischen Weltbild'

Zitat:
So entsteht durch die Bewegung aller Objekte durch die Raumzeit eine unendlich dicht liegende und sich immer weiter fortsetzende Punktfolge in der Zeitdimension, wobei wegen der Eindimensionalität der Zeit diese Punkte alle auf einer Linie angeordnet sind und so die Gerichtetheit der Zeit vortäuschen.

Damit wird aber keine Bewegung der Zeit begründet. Danach gibt überhaupt keine ontologische Entität mit Namen Zeit, sondern nur die Besetzung dicht aufeinander folgender Punkte in der Dimension Zeit innerhalb der Raumzeitstruktur.
treffend!

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Ich finde diese formallogische Beleuchtung der Raumzeit durchaus interessant. Die Asymmetrie zwischen Raum- und Zeitdimension (drei- und eindimensional) erscheint so plausibel, ob sie in der ART vorausgesetzt wird oder sich aus dieser in irgendeiner Form ergibt, ist mir nicht bekannt. Sie betrifft auch nur die Raumzeit in größeren Distanzen und mit kleinen Energien. Extrapoliert man sie in kleine Dimensionen, stellt sich sofort die Frage nach der Identität der Objekte, die zum Beispiel an Verschränkungen oder Zustandsüberlagerungen in quantenmechanischen Erscheinungen teilhaben.
sehr richtig: Auf quantenphysikalsicher Ebene ist diese 'Identität der Objekte' aufgehoben. Hier herrscht ein anderes Weltbild: Ein Tisch 'besteht nicht aus Teilchen' - sondern 'lässt sich aus Teilchen zusammengesetzt betrachten'! (man kann ihn aber z.B. auch eine Wellenfunktion zuweisen)

Daher gibt es aus Sicht dieses Weltbildes auch 'andere Bilder' zur "Zeit": "Andere Zeiten, - sind Spezialfälle anderer Universen" (David Deutsch)

Und die Widersprüche zwischen der RT und QT - resultieren imho nur aus diesem 'klassischen Weltbild', - an dem aus verschiedensten Gründen und wider besserem Wissen immer noch krampfhaft festgehalten wird. (auch hier im 'Quanten'-Forum)

Viele Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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  #5  
Alt 27.09.10, 20:53
fossilium fossilium ist offline
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Hallo Marco Polo,


Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
klingt logisch. Ist aber auch nicht neues, oder?
Doch, diese Deutung der Zeit fußt allein auf formallogischen Überlegungen, es wird nur ein Raum und Objekte im Raum vorausgesetzt, keine Physik !

Zitat:
Damit wird aber keine Bewegung der Zeit begründet. Danach gibt überhaupt keine ontologische Entität mit Namen Zeit, sondern nur die Besetzung dicht aufeinander folgender Punkte in der Dimension Zeit innerhalb der Raumzeitstruktur.
Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Ist das nicht das Gleiche??
Mehr oder weniger ja: Es wird im Zitat gesagt, daß es keine unabhängig von allem vorbeifließende Zeit außerhalb des Raumes gibt, also eine Zeit, die außerhalb von allem steht. Es handelt sich bei der Zeit lediglich um eine vierte Koordinate aller Raumpunkte, die den drei anderen Koordinaten gleichwertig ist.

Zitat:
Zitat von Marco Polo Beitrag anzeigen
Was hat das jetzt mit der Raumzeit zu tun?
Verschränkte Quantenobjekte sind in der Raumzeit auf unbekannte Weise miteinander verbunden. Es sieht so aus, als ob ein und dasselbe Objekt an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig sei, was Identitätsprobleme aufwirft.

Gruß Fossilium
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  #6  
Alt 27.09.10, 21:16
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Hi Richy,

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Und welche Theorie besagt, dass Objekte oder Gegenstaende sich in der Raumzeit befinden ? Man koenne genausogut annehmen, dass sie sich nicht darin befinden, sonderen aus der Raumzeit oder einem Hyperraum gebildet werden. Die ART zeigt mit der Gravitation schon ein Beispiel in diese Richtung. Damit waere dein Ausgangspunkt schon nicht ganz sicher.

Kannst du nochmal erklaeren was du mit dieser eindeutigen Besetzung der Raumzeitpunkte meinst ? Der Ort von O sei (x0,y0,z0,t0) Was soll daran widerspruechlich sein ?
Ich gehe zunächst nur davon aus, daß es einen Raum mit zwei Dimensionen gibt. Welche Struktur der Raum aus zwei Dimensionen hat, ist unerheblich. Alle Punkte des Raumes haben zwei Koordinaten. Du mußt mir zustimmen, daß ich in diesem Raum nur dann zwei Punkte voneinander unterscheiden kann, wenn sie sich in wenigstens einer Koordinate unterscheiden. Aus dieser Prämisse kann ich - ohne Physik zu benutzen - nur mit logischen Überlegungendarauf schließen, daß es in einem dreidimensionalen Raum immer eine vierte Koordinate geben muß, um zwei Punkte immer voneinander unterscheiden zu können. Denn die beiden Punkte könnten ja in allen drei Koordinaten übereinstimmen (also übereinander liegen), und dann gäbe es einen Fall, wo die Identifizierung versagt. Man kann das auch auf Räume mit mehr Dimensionen ausdehnen. Im Grunde wird immer eine zusätzliche Koordinate erzwungen aus der Identitätsforderung. Damit kann auch im dreidimensionalen Raum die Zeitkoordinate formal erzwungen werden - ohne Physik zu benutzen. Und die Struktur des Raumes - welcher es auch immer ist - ist damit nicht mehr beliebig. Scheint mir jedenfalls so.


Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Und es ist nur eine Methodik der Wissenschaft anzunehmen, dass die Zeit in Beschreibungen fortschreitet. In der Realitaet ist dem gar nicht so. Da Ruhen wir in dem unscharfen Punkt der Gegenwart. t_gegenwart = 0 +delta_ebbes. Die globale Entropie um uns aendert sich. Und das laesst uns leider auch altern.
Das müßtest Du mir genauer erklären. Meinst Du wir sind "außerhalb" der Zeit ?
Es ist ja eine Stärke der obigen Argumentation, daß keine Physik verwendet wird.

Grüsse
Fossilium
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  #7  
Alt 27.09.10, 21:25
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Hi Gandalf,

Zitat:
Zitat von Gandalf Beitrag anzeigen

Daher gibt es aus Sicht dieses Weltbildes auch 'andere Bilder' zur "Zeit": "Andere Zeiten, - sind Spezialfälle anderer Universen" (David Deutsch)
Und die Widersprüche zwischen der RT und QT - resultieren imho nur aus diesem 'klassischen Weltbild', - an dem aus verschiedensten Gründen und wider besserem Wissen immer noch krampfhaft festgehalten wird. (auch hier im 'Quanten'-Forum)
Bist Du der Meinung, daß es die vierdimensionale Raumzeit für quantenmechanische Objekte nicht gibt ? Also einen Ort und eine Zeit ?
Die können bei größerem Energieumsatz ruhig unscharf werden, bei kleinen Energien, dachte ich, ist Ort und Zeit der Objekte (wie immer diese geartet sind) definiert. Oder "fallen" die Objekte erst bei der Messung in die Raumzeit hinein ? Wie sieht Du das ?

Grüße
Fossilium
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  #8  
Alt 28.09.10, 01:04
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Hi fossilium
Zitat:
... Alle Punkte des Raumes haben zwei Koordinaten. Du mußt mir zustimmen, daß ich in diesem Raum nur dann zwei Punkte voneinander unterscheiden kann, wenn sie sich in wenigstens einer Koordinate unterscheiden.
Ok, ja.
Zitat:
daß es in einem dreidimensionalen Raum immer eine vierte Koordinate geben muß, um zwei Punkte immer voneinander unterscheiden zu können. Denn die beiden Punkte könnten ja in allen drei Koordinaten übereinstimmen (also übereinander liegen), und dann gäbe es einen Fall, wo die Identifizierung versagt
Du willst jetzt von 2D nach 3 D uebergehen ? Aber im 2 D Fall hast du fuer mein Verstaendnis noch gar nichts erklaert. Und deine Aussage ist zweifelhaft. Man kann die Punkte immer unterscheiden wenn sich ihre Koordinaten unterscheiden. Und den Fall dass sich zwei Fermionen den Raum teilen gibt es einfach nicht.
Warum sollte ein 2 D oder 3 D Raum mit irgendeiner Punktmenge darauf nicht existieren koennen ? Ohne eine Zeit gaebe es doch gar nicht die Moeglichkeit dass sich Objekte bewegen und damit selben Raumpunkten zugeordnet werden koennen.
Du malst ein Bild. Was ist an einem statischen Bild widerspruechlich ?
Wenn der Ball an den Pfosten knallt sagt der Pfosten : Hey hier bin ich schon und der Ball prallt ab.
Wenn du in eine leere Parkluecke faehrst : Alles prima.
Haettest du dies 10 min zuvor getan waere vielleicht ein Auto darin gestanden und dann waers nicht prima. Aber diese moeglich Doppelbelegung kommt doch nur dadurch zustande weil es eben Dynamik gibt.
Ansonsten stimme ich aus physikalischen Gruenden zu. Eine statische Welt kann nicht funktionieren. Aber Gemaelde existieren. Wenn man sie beleuchtet. Bei -273 K wuerde wohl auch die Farbe etwas leiden.
Zitat:
Meinst Du wir sind "außerhalb" der Zeit ?
Meine Ueberlegung dazu war nicht so wichtig. Der physikalische Zeit und Raumbegriff unterscheidet sich von Raum und Zeit wie wir sie persoenlich tatsaechlich erleben. Das ist aber notwendig um Physik betreiben zu koennen.

Der Zeitpfeil folgt mit ziemlicher Sichheit dem Entropiegradienten. Vor der Messung sind deine Ueberlegungen einer kausalen Abfolge somit nicht mehr gegeben. Da existiert kein Zeitablauf mehr. Entweder man gibt die physikalische Vorstellung dann ganz auf oder ueberlegt sich halt was anderes.

@Gandalf
Was haelts du denn von E. Rauschers zweiter negativer Zeit ? Ich finde die Vorstellung passt sehr gut zu unserer Erfahrung . Neben dem globalen Entropiezuwachs erleben wir im Leben paralell dazu einen Informationszuwachs. Wir leben damit mit zwei entgegengesetzten Zeitpfeilen.
Der negative Anteil, Negentropiezuwachs ist natuerlich physikalisch sehr sehr klein gegenueber der Entropiezunahme. Die aktuelle Physik trennt beides natuerlich nicht.
Bei Rauscher besteht eine Funktion zwischen t1 und t2. Vor der Messung bewegt sich ein Teilchen somit nicht durch die Zeit sondern durch die Moeglichkeiten. Rauschers Papers sind Peer Reviewed. Keine Eso Paper wie das Forum leider annahm.

Gruesse

Ge?ndert von richy (28.09.10 um 01:37 Uhr)
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  #9  
Alt 28.09.10, 01:46
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JoAx JoAx ist offline
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

Zitat:
Zitat von fossilium Beitrag anzeigen
Aus dieser Prämisse kann ich - ohne Physik zu benutzen - nur mit logischen Überlegungendarauf schließen, daß es in einem dreidimensionalen Raum immer eine vierte Koordinate geben muß, um zwei Punkte immer voneinander unterscheiden zu können. Denn die beiden Punkte könnten ja in allen drei Koordinaten übereinstimmen (also übereinander liegen), und dann gäbe es einen Fall, wo die Identifizierung versagt. Man kann das auch auf Räume mit mehr Dimensionen ausdehnen. Im Grunde wird immer eine zusätzliche Koordinate erzwungen aus der Identitätsforderung. Damit kann auch im dreidimensionalen Raum die Zeitkoordinate formal erzwungen werden - ohne Physik zu benutzen. Und die Struktur des Raumes - welcher es auch immer ist - ist damit nicht mehr beliebig. Scheint mir jedenfalls so.
Ich mag mich irren, fossilium, aber man kan auch 4 Koordinaten formal so wählen, dass sie mit anderen 4 übereinstimmen. Ganz ohne Physik. Und die 4-te muss nicht die Zeit sein, formal. Warum kann die 4-te formal nicht auch räumlich sein?

Da beist sich imho die Katze unebdlich in ihren eigenen Schwanz.


Gruss, Johann

Ge?ndert von JoAx (28.09.10 um 01:51 Uhr)
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  #10  
Alt 28.09.10, 03:11
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Standard AW: Struktur der Raumzeit

In die 4 dimensionale Raumzeit ist es nicht möglich die starke WW (Farbladung) einzubetten und richtig (Confinement) zu beschreiben.

Es bedarf dazu weitere Dimensionen und zwar mindestens 2 und diese können nicht real wie die Raumzeit sein. Sie müssen imaginär sein, da die Farbladung 6 polig ist!
Eine 4 dimensionale reale Raumzeit auf welcher 2 imaginäre Dimensionen senkrecht stehen. Eine 6 dimensionale komplexe Raumzeitstruktur halt.

In dieser, meiner Vorstellung, sind Elementarteilchen keine Punkte oder "schwingende Längen", sondern geometrische Gebilde im 6 dimensionalen komplexen Raum mit einer dynamischen Innenstruktur, periodischen Abläufen (Spin).

Mehr Dimensionen bedarf es IMHO nicht, da diese 6 ausreichend sind, um u.A., z.B.: die theoretische Erklärung für die Gleichheit von schwerer und träger Masse und die Massenverhältnisse der Basisteilchen zu liefern.

Gruß EMI
__________________
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.

Ge?ndert von EMI (28.09.10 um 03:16 Uhr)
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