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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker |
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#11
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AW: Endliches Universum - auch möglich
Zitat:
ich rechne, obwohl ich das nun gar nicht kann. Gruß aus Potsdam EMI
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. Ge?ndert von EMI (26.06.12 um 02:13 Uhr) |
#12
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AW: Endliches Universum - auch möglich
Hallo EMI,
so einfach ist das nun auch wieder nicht. Zitat:
Ist die Geometrie euklidisch oder hyperbolisch, gibt es für beide Fälle Topologien, die endliches und unendliches Volumen haben. Der letzte mir bekannte Wert für omega liegt bei 1 +- 0.02. Die endliche Sphäre ist also nicht 100%ig ausgeschlossen. Es wird aber angenommen, daß der Wert sich mit weiter verfeinerten CMB Messungen auf 1 zubewegen wird. Dann wird es spannend, ob gewisse Anzeichen für kompakte Topologien erhärtet werden. Ich bin skeptisch, aber natürlich ist die Frage offen. Die Topologie, die über endliches/unendliches Volumen entscheidet, ist festgelegt. Die Ebene expandiert nicht "unendlich lange bis zu einem unendlichen Volumen", denn das unendliche Volumen hat sie schon beim Urknall. Wenn Du von einer endlichen Ebene ausgehst, müßtest Du einen Rand akzeptieren. Tust Du das? Oder hast Du ein zum FRW-Universum kompetitives Modell? Gruß, Timm
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#13
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AW: Endliches Universum - auch möglich
Um ganz am Anfang nochmal einzuhaken:
Zitat:
Beim Universum ist das noch ausgeprägter: Jede Abweichung von Flachheit würde sich in einem materiedominierten Universum mit der Zeit dramatisch verstärken. Die kritische Dichte müsste also früher noch viel genauer erreicht worden sein als heute - Ned Wright spricht von 1:10^25 eine Nanosekunde nach dem Urknall. Deswegen ist es ausgeschlossen, dass dieser Wert zufällig erreicht wurde. Das war/ist das sogenannte Flachheitsproblem. Der Mechanismus, der die kritische Dichte "erzwungen" hat, war die Inflation. Da reden wir nicht von Restabweichungen im Bereich weniger Promille, oder was immer du bei Planetenorbits als "rund" durchgehen lassen würdest. Man muss vielmehr davon ausgehen, dass die Abweichung sehr viele Zehnerpotenzen kleiner ist. Das heißt, wenn das Modell stimmt, wird man auf großen Skalen keine Abweichung von der Flachheit finden, egal wie genau man schaut. Die beschleunigte Expansion - wieder eine Art Inflation - tut das ihrige, dass das auch in der fernsten Zukunft so bleiben wird. Ob das Universum als Ganzes nun endlich ist oder nicht, darüber sagt der Prozess nichts aus. Wenn ich für mich persönlich sprechen darf, dann halte ich ein unendliches homogenes Universum, wie es manchen Friedmann-Modellen entspricht, für absolut unplausibel. Ich denke, dass auf unvorstellbar großen Skalen das Universum inhomogen erscheint, gerne auch mit positiver Krümmung. Was aber auch nicht zwingend bedeutet, dass es endlich ist. |
#14
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AW: Endliches Universum - auch möglich
Hallo zusammen,
nach irdischen Maßstäben ist auch ein endliches Universum "unendlich" groß. Der "sichtbare" Radius beträgt derzeit ca. 42 Mrd. Lichtjahre. Nach Angaben von Max Tegmark enthält dieses Hubble-Volumen rund 10^80 Protonen von 10^115 möglichen Protonen-Slots, die zugleich als maximale Informationsmenge interpretiert werden. Nach Angaben von Lee Smolin enthält dieses Hubblevolumen jedoch 10^185 Raumquanten, die sich in mehr als zwei Zuständen befinden können. Dieser Angabe zufolge könnte allein der Raum 10^10^185 unterschiedliche Informationen haben. Zugleich beansprucht Smolin, mit seiner Theorie die Bekensteingrenze reproduzieren zu können. Solange zwischen den Theorieansätzen nicht nur Zehnerpotenzen, sondern "Universen" differíeren und ohnehin gemäß dem Standarmodell unser Hubble-Volumen 93% Unwissenheit (Dunkle Materie, dunkle Energie) enthält, ist das alles Spekulation.
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mit freundlichem Gruß aus Hannover Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion Ge?ndert von RoKo (26.06.12 um 18:51 Uhr) |
#15
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AW: Endliches Universum - auch möglich
Ich denke 1/3 davon Roko. Gruß EMI
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Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. |
#16
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AW: Endliches Universum - auch möglich
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mit freundlichem Gruß aus Hannover Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion |
#17
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AW: Endliches Universum - auch möglich
Zitat:
Was die kritische Dichte mit derart frappierender Genauigkeit erzwungen hat, weiß man bis heute nicht. Manche Kosmologen vermuten eine Gestzmäßigkeit dahinter. Die Inflation hat hier nur die Funktion, kleinste Abweichungen dramatisch zu vergrößern, die Funktion einer Lupe mit 10^30 facher Vergrößererung. Mich fasziniert das Zusammenwirken der CMB- und SNIa-Daten. Beide zusammen ergeben die kritische Dichte, ein sehr starkes Argument für das gegenwärtige Standarmodell.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus Ge?ndert von Timm (27.06.12 um 08:43 Uhr) |
#18
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AW: Endliches Universum - auch möglich
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#19
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AW: Endliches Universum - auch möglich
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus |
#20
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AW: Endliches Universum - auch möglich
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Fakt ist, dass eine reine kosmologische Konstante ein flaches Universum erzwingt. Jetzt ist das Inflatonfeld natürlich nicht ganz exakt eine kosmologische Konstante, aber nah genug dran. Und hat deswegen auch die Eigenart, alles, was vorher war -Materie, Krümmung etc.-, bis zur Unkenntlichkeit wegzuverdünnen und nur noch den "reinen" de Sitter-Raum übrigzulassen. Aus dem dann das ziemlich perfekt flache Universum auskondensiert. Was vorher war ist weg, irrelevant. |
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