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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

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  #61  
Alt 29.09.15, 15:04
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.065
Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Das hat auch niemand behauptet!

Solange weder eine Wechselwirkung mit der Umgebung noch eine Messung vorliegt, bleibt es bei einem verschränkten EPR-Zustand. Was ist das Problem dabei?
Das Problem dabei ist, dass weiterhin der berüchtigte nichtlokale Kollaps benötigt wird (oder sein Äquivalent in anderen Deutungen), wenn denn eine Messung durchgeführt wird.
Ich hatte verstanden, hier wird argumentiert, dass der Dekohärenzansatz das Messproblem der QM löst. Das tut er m.E. nicht. Aber er erklärt z.B. immerhin plausibel, warum wir im Makroskopischen Schrödingers Katze nicht in einer Superposition aus tot und lebend existieren kann.
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  #62  
Alt 29.09.15, 15:13
Benutzerbild von TomS
TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
Beitr?ge: 3.124
Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Das Problem dabei ist, dass weiterhin der berüchtigte nichtlokale Kollaps benötigt wird (oder sein Äquivalent in anderen Deutungen), wenn denn eine Messung durchgeführt wird.
Dass der Kollaps nicht-lokal ist, ist ja nicht gerade ein Zusatzproblem; der Zustand ist bereits intrinsisch nicht-lokal.

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Ich hatte verstanden, hier wird argumentiert, dass der Dekohärenzansatz das Messproblem der QM löst. Das tut er m.E. nicht.
Wenn das behauptet wird, ist es falsch, oder beruht auf einem Missverständnis. Wie ich oben erklärt habe, wird das Messproblem nur in den Teilen (1 - 2) gelöst; der Punkt (3) bleibt weiter offen.

Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Aber er erklärt z.B. immerhin plausibel, warum wir im Makroskopischen Schrödingers Katze nicht in einer Superposition aus tot und lebend existieren kann.
Ja, genau (Problem 1 - 2 gelöst)

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Zitat:
Zitat von Hawkwind Beitrag anzeigen
Das Problem dabei ist, dass weiterhin der berüchtigte nichtlokale Kollaps benötigt wird (oder sein Äquivalent in anderen Deutungen), wenn denn eine Messung durchgeführt wird.
Akzeptiere die "Vielen-Welten", die automatisch aus der Dekohärenz folgen, und alles ist gut :-)
__________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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  #63  
Alt 29.09.15, 15:54
Benutzerbild von Struktron
Struktron Struktron ist offline
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Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Hallo,
Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
...
Akzeptiere die "Vielen-Welten", die automatisch aus der Dekohärenz folgen, und alles ist gut :-)
Könnte man die eigentlich auch so akzeptieren, dass die "vielen möglichen" gedanklich einfach ausgeblendet werden und man als existent nur einen entstehenden Zweig möglicher Universen annimmt?

MfG
Lothar W.
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  #64  
Alt 29.09.15, 16:15
Benutzerbild von TomS
TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Beitr?ge: 3.124
Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Ja, aber dann fasst man den Quantenzustand wiederum als nicht-real auf. Was du formulierst ist eine instrumentalistische Version des Kollaps.

Also entweder bleibst du bei einer nicht-realen Auffassung, oder du akzeptierst die Viele-Welten-Interpretation.
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  #65  
Alt 29.09.15, 17:28
TheoC TheoC ist offline
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Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Ja.

Nehmen wir zwei Teilchen mit zwei Zuständen |a> und |b>.

Der zunächst präparierte Zustand des Quantensystems wäre

|a>|b> + |b>|a>

Das Gesamtsystem inklusive Messgerät (zur Messung am ersten Teilchen) und Umgebung sähe wie folgt aus

(|a>|b> + |b>|a>) |0> |E>

Nach Messung am ersten Teilchen plus Verschränkung mit der Umgebung liegt ein Zustand der Form

|a>|b>|A>|E'> + |b>|a>|B>|E''> + ...

vor.

D.h. das Messgerät weist einen Zeigerzustand |A> für den Zustand |a> des ersten Teilchens auf, oder eine Zustand |B> für den Zustand |b> des ersten Teilchens.



Wichtig ist das "..."

Darin stecken die nicht-diagonalen Terme, in denen weiterhin |a>|b>|B> vorkommt, d.h. Teilchen 1 ist im Zustand |a>, das Messgerät zeigt jedoch das Ergebnis |B> für die Messung an diesem ersten Teilchen an. Dieser "Zweig" ist gemäß der unitären Zeitentwicklung zwingend vorhanden, jedoch aufgrund der Dekohärenz extrem stark unterdrückt.

Kannst du das genauer erklären, wie der "Zweig" durch die Dekohärenz unterdrückt wird?


lg
Theo
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  #66  
Alt 29.09.15, 17:46
Benutzerbild von BennyBunny
BennyBunny BennyBunny ist offline
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Registriert seit: 27.09.2015
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Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
wie der "Zweig"durch die Dekohärenz unterdrückt wird?
ersetze mal zweig durch quanten und betrachte das nochmal
__________________
"Intelligenz ist ortsunabhängig"

Wolfgang Nolting
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  #67  
Alt 29.09.15, 20:22
TheoC TheoC ist offline
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Beitr?ge: 110
Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Zitat:
Zitat von BennyBunny Beitrag anzeigen
ersetze mal zweig durch quanten und betrachte das nochmal
diese Quanten tauchen nie mehr auf, weil sie nehr eine Wechelwirkung in unserem Universum haben? (ob in einen anderen wäre dann auch eine Frage)

lg
Theo
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  #68  
Alt 29.09.15, 21:34
Benutzerbild von TomS
TomS TomS ist offline
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Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
Kannst du das genauer erklären, wie der "Zweig" durch die Dekohärenz unterdrückt wird?
Die Vorfaktoren zu diesen "nicht-klassischen" Komponenten des Zustandsvektors sind winzig, d.h. typischerweise exponentiell unterdrückt.
__________________
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Ge?ndert von TomS (30.09.15 um 07:18 Uhr)
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  #69  
Alt 29.09.15, 22:09
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TomS TomS ist offline
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Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Zitat:
Zitat von TheoC Beitrag anzeigen
diese Quanten tauchen nie mehr auf, weil sie nehr eine Wechelwirkung in unserem Universum haben? (ob in einen anderen wäre dann auch eine Frage)
Der Hinweis, "Zweig" durch "Quant" zu ersetzen war irreführend.

Ein Quantenobjekt wird repräsentiert durch den gesamten Zustandsvektor, nicht nur durch eine Komponente desselben.
__________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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  #70  
Alt 23.12.15, 21:37
Herr Senf Herr Senf ist offline
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Registriert seit: 19.04.2015
Beitr?ge: 235
Standard AW: Frage zur Messung von verschränkten Teilchen

Es gibt doch große "Schrödingers Katzen", ist auf 54 cm ausgewachsen:

http://www.nature.com/nature/journal...ture16155.html "Quantum superposition at the half-metre scale"
Zitat:
Here we use light-pulse atom interferometry (6,7) to realize quantum interference with wave packets separated by up to 54 centimetres on a timescale of 1 second. These results push quantum superposition into a new macroscopic regime, demonstrating that quantum superposition remains possible at the distances and timescales of everyday life.
Grüße Senf
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