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Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben.

 
 
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  #1  
Alt 14.01.12, 14:48
amc amc ist offline
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Registriert seit: 17.05.2011
Beitr?ge: 896
Standard Quantenteleportation - Kommunikation ohne Zeitverlust möglich?

Hallo alle,

ich nehme mit diesem Thread Bezug auf den Thread von ROY. Dort habe ich gesagt:

Zitat:
Zitat von amc Beitrag anzeigen
Ich würde auch zu aller erst einmal ganz groß auftischen, also den Leuten ein wenig den Mund wässrig machen. Z.B. vom "Beamen von Informationen" sprechen - "dass die Verschränkung eines Tages die Kommunikationmstechnik revolutionieren wird, und intergalaktische Kommunikation dadurch ohne Zeitverzögerung theoretisch möglich wäre" (ganz so groß musst du dann vielleicht auch nicht auftischen, wie du magst ). Und die Revolution durch die Quantenkryptographie auch nicht zu vergessen
Dazu fiel mir Richy's Post auf:

Zitat:
Zitat von richy Beitrag anzeigen
Die Begruendung, dass keine Fernwirkung existiert hinkt meiner Meinung nach etwas. Man koennte zunaechst in einem ersten Schritt genausogut argumentieren, dass Einsteins Annahme der Informationsuebertragung < c nicht mehr gueltig ist. Daher nannte Einstein dies unter der Annahme eines Realismus wohl auch "spukhaft". Um in einem zweiten Schrit zu sehen, dass diese Annahme von Einstein in der Praxis gar nicht betroffen ist. Denn ich wuesste keine Versuchsanordung mit der man tatsaechlich eine Information mittels Verschraenkung uebertragen koennte. Dies scheitert doch alleine schon an der Zufaelligkeit des Messwertes.
Was mich dann veranlasste, mal kurz bei Wiki nachzulesen. Ich als (naiver) Laie, habe hier nämlich offenbar etwas vorschnell missverstanden. Was möglicherweise nicht nur mir so geht:

Aus der Tatsache, dass sich "Quantenzustände" teleportieren lassen, folgt nicht, dass dies zu einer Informationsübertragung, in einem für uns alltäglichen Sinne führt, welche dann eine Kommunikation über riesige Entfrernungen, ohne jeden Zeitverlust, möglich machen würde.

Denn:
Wiki - Quantenteleportation
Zitat:
Zitat von Wiki
Die praktische Bedeutung der Quantenteleportation liegt nicht etwa darin, dass man Informationen oder gar Gegenstände damit überlichtschnell transportieren könnte. Das ist definitiv nicht der Fall.
Um zu verstehen, warum dies nicht möglich ist, dieses Zitat:
Zitat:
Zitat von Wiki
Zur vollständigen Teleportation, also der Übertragung eines Quantenzustandes muss zusätzlich auch Information zwischen Sender und Empfänger auf einem klassischen Weg (also mit maximal Lichtgeschwindigkeit) ausgetauscht werden.
[...]
Ebenfalls im Jahr 2004 gelang es Wiener Forschern um Rupert Ursin und Anton Zeilinger erstmals außerhalb des Labors einen Quantenzustand eines Photons zu teleportieren. Sie überbrückten eine Strecke von 600 m unter der Donau. Dafür wurde ein Lichtwellenleiter in einen Abwasserkanal unter der Donau verlegt, um den Quantenzustand (die Polarisation) des zu teleportierenden Photons von der Donauinsel (Alice, von Alice und Bob) auf die südliche Donauseite (Bob) auf ein anderes Photon zu übertragen. Bei Alice wurde die Quelle der verschränkten Photonen aufgebaut und eines der verschränkten Photonen des Paares über ein Glasfaserkabel zu Bob übertragen. Das andere Photon des Paares überlagerte Alice mit dem zu teleportierenden Photon und nahm eine Bellzustandsmessung vor – dabei wurde der ursprüngliche zu übertragende Polarisationszustand von Alices Photon zerstört. Die Ergebnisse von Alices Bellzustandsmessung, die zwei der möglichen vier Bellzustände voneinander unterscheiden kann, wurden über einen klassischen Informationskanal zu Bob übertragen der dann – falls erforderlich – eine entsprechende unitäre Transformation (eine Drehung der Polarisationsrichtung) auf sein verschränktes Photon anwandte um die Übertragung des Quantenzustandes (also die ursprüngliche Polarisationsrichtung von Alices Photon) auf dieses abzuschließen.
Der praktische Nutzen der Quantenteleportation liegt also vor allem hierin:

Zitat:
Zitat von Wiki
Von praktischer Bedeutung ist die Quantenteleportation dagegen deshalb, weil sie es erlaubt, Quantenzustände zu übertragen, ohne sie dabei durch einen Messvorgang gleichzeitig zu verändern (vergleiche dazu: Quantenmechanische Messung). Für Quantencomputer eröffnen sich so technisch vielversprechende Möglichkeiten zur Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Qubits.
Nun frage ich mich aber, ob es nicht vielleicht doch irgendwie möglich sein könnte/ist, eine Kommunikation, wie wir es gewohnt sind (Telefon etc.), über einen "Quantenkanal" zu betreiben?

Weiß jemand ob es hierzu Überlegungen/Experimente gibt? Oder wo zumindest auf diese Thematik anschaulich eingegangen wird, und erklärt wird warum jegliche "sinnbringende" Kommunikation hier unmöglich ist? So etwas dürfte ja natürlich das Kausalitätsprinzip (Eindeutigkeit von Ursache-Wirkung) nicht verletzen.

Ich habe an so etwas in der Art gedacht:

Die Zustände verschränkter Teilchen ergeben sich, wenn man sie misst, objektiv zufällig. Man wird also niemals ein Einzelergebnis gezielt hervorrufen können, um hierdurch einen binären Code zu erstellen/"zu übertragen"/zu schaffen.

Wie sieht es aber mit Wahrscheinlichkeitsverteilungen aus? Könnte man nicht einen Versuchsaufbau so präparieren, dass es z.B. zwei möglich Zustände gibt (bei Messung), wobei je nach Versuchsaufbau, sich entweder eine Wahrscheinlichkeit von z.B. 60% : 40% ergibt, oder aber von 40% : 60%? Dann hätten wir doch hier unsere "nullen" und "einsen" um einen Binärcode zu erstellen, und Daten beliebiger Art zu transportieren.

Vieleicht kann/möchte jemand etwas zum Thema allgemein sagen, oder vielleicht ja auch speziell zu meiner Überlegung ...

Viele Grüße, AMC

Ge?ndert von amc (14.01.12 um 14:51 Uhr)
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