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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

 
 
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  #9  
Alt 18.09.13, 20:15
fossilium fossilium ist offline
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Registriert seit: 01.04.2009
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Beitr?ge: 230
Standard AW: Objektive Realität ist eine Illusion

Zitat:
Zitat von amc Beitrag anzeigen
nun ja, sei mal dahingestellt, jedenfalls lassen sich Aussagen treffen, die m.E. objektive Gültigkeit besitzen.
Wie z.B.: Fossilium und amc haben sich stets ungefähr am selben Ort aufgehalten und sind stets ungefähr einer Meinung gewesen, welche Ereignisse gleichzeitig stattfinden. Ich denke, dass ist objektive Realität, und niemals wird jemand mit Recht etwas anderes behaupten können.
Ja das ist objektive Realität, wenn beide sich vorher abgesprochen haben, dass sie von einer Realität sprechen, die aus einer Ineinenderverschachtelung ihrer beiden Bezugssysteme besteht, in der alle Unschärfen von Zeitmessungen auf Grund relativistischen Effekte vernachlässigt werden.

Zitat:
Zitat von amc Beitrag anzeigen
Was objektive Realität überhaupt auszeichnen/bedeuten soll, ist halt auch eine Definitionsfrage.
Genau, das meine ich auch. Man muss, bevor man über Realität und Wirklichkeit spricht, sagen, was man darunter versteht. Ich habe auf den Hinweis von amc, der vordergründig klar und überzeugend ist, ja nur geantwortet, um zu zeigen, das eine solche Aussage jede Menge voraussetzt und jede Menge Probleme macht - bei genauem Hinsehen. Deshalb kann man das nicht einfach behaupten, es gäbe eine objektive Welt. Man muss, meine ich, vorher sagen: wir tun mal so, als gäbe es sie, und dann kann man auf dieser Basis Messergebnisse deuten.

Das Problem ist ja, dass die Quantenmechanik nichts über eine objektive Welt aussagt. Sie sagt nur Messergebnisse vorher, sonst nichts, null komma nichts.
Die Theorie sagt die richtigen Messergebnisse vorher, obwohl das, was wohlbestimmte Messergebnisse erzeugt, nach der Theorie unbestimmt ist. Dieses Messproblem stellt schon die Frage, was ist denn real und wie definieren wir Bestimmtheit in dieser Realität usw. Wenn man dann eine objektive Realität ausserhalb von uns postuliert, der engt sich bei der Deutung der Welt ein. Vielleicht besteht die Welt in Wirklichkeit garnicht aus dieser Realität, die war wahrnehmen, sondern nur aus Möglichkeiten, und das kleine bisschen Wirklichkeit, das wir als existierend wahrnehmen, wird jeden Moment aus Möglichkeiten neu geschaffen - ist also nur ein kleines Kondensat auf einem ansonsten riesigen Meer an Möglichkeiten. Die viele Welten der Vieleweltentheorie sind ja nicht wirkliche Welten, sondern mögliche Welten - oder irre ich mich ? Das ist genauso, wie mit dem Begriff der Beobachtung, zählt zur Realität nur das, was ich direkt beobachte, oder auch das, was ich nicht direkt beobachte, sonderen auf das ich aus Beobachtungen schlussfolgere - oder auch das, was ich schlussfolgere, aber nie und nimmer beobachten werde, weder direkt noch indirekt ? Und zählt dazu auch das, was ich beobachten könnte, wenn die Randbedingungen entsprechend wären, also das fiktiv mögliche, und auch das, was zwar möglich ist, aber nie realisiert wird (z.B. krumme Wege der Lichtstrahlen) ? Also mit der objektiven Realität kommt man nicht weit, man verheddert sich im Metaphysischen.
Es ist wirklich besser, man sagt vorher, von was man redet, vor allem in der QM.
Grüsse Fossilium



Grüße, amc[/QUOTE]
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