|
Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
#11
|
|||
|
|||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Demnach würde meine Fragestellung also gar keinen Sinn machen, weil eine Messung an System A mit einer Messung an B zu jedem beliebigen Zeitpunkt korreliert?
Der Punkt ist nur, dass ich mal irgendwann gelesen habe, dass der Zustand eines Systems unbestimmt ist (im Beispiel eines Photons etwa die Polarisation in einem bestimmten Versuchsaufbau). Erst im Moment der Messung gehe dieser unbestimmte Zustand in einen konkreten Zustand über, dann aber GLEICHZEITIG auch in allen "verschränkten" Quanten. Somit ergab sich meine Frage danach, wie lange in meinem relativistischen Gedankenexperiment der Inhalt von Kästchen A bzw. Kästchen B unbestimmt bleibt. Ehrlich gesagt habe ich dieses "unbestimmte" nie wirklich verstanden, da es mich irgendwie an das Kühlschranklicht erinnert: Ich kann nicht nachschauen, ob mein System noch "unbestimmt" ist. Ich kann es nur messen und weiß dann sicher, dass es fortan "bestimmt" ist, nicht aber, ob es vorher schon von jemand anderem gemessen und somit "bestimmt" wurde. |
#12
|
|||
|
|||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Zitat:
Jetzt stellst du meiner unmaßgeblichen Meinung nach schon bessere Fragen. "Unbestimmt" kannst du per Messung nur feststellen, indem du ein gleichartiges Experiment sehr oft wiederholst: wenn du in allen Experimenten immer dasselbe misst, dann war der Zustand offenbar schon vor der Messung "bestimmt" (oder besser "scharf"). |
#13
|
||||
|
||||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Zitat:
Zitat:
Ich vermute, Du glaubst, das deine Zeit eine absolute Zeit ist. Gruß EMI
__________________
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. |
#14
|
|||
|
|||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Anstatt von "Gleichzeitigkeit" sollte man eher das "relativistische Vokabular" wählen und von Ereignissen mit raumartigem Abstand voneinander reden. Das sind ja solche Ereignisse, die nur mit überlichtschnellen Signalen verbunden werden könnten.
In folgendem Experiment wurden Photonen bei ihrer Entstehung in Genf miteinander verschränkt und dann in den 2 Dörfern Satigny und Jussy im Abstand von 8.2 bzw. 10.7 km von Genf nachgewiesen. Dabei zeigte sich, dass die Korrelation aufgrund von Verschränkung auch zwischen Messereignissen mit raumartigen Abständen voneinander besteht (so wie es die Quantentheorie vorhersagt). http://arxiv.org/abs/0803.2425 |
#15
|
||||
|
||||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Zitat:
Du koenntes dein Gedankenexperment so modifizeieren, indem du ein Menge von vielen verschraenkten Teichen betrachtest. Aber auch hier musst du in einem gemeinsamen Besugssystem fuer A und B vergleichen. Wenn du die Daten per Funk uebermittels wird sich wie beim Zwillingsexperiment wohl nichts aussergewoehnliches ergeben. Es ist meiner Meinung nach keine sprachliche Freiheit zu formulieren, ob eine Verbindung zwischen den Teilchen besteht. Diese besteht. Einsteins Begriff der "Spukhaften Fernwirkung" ist nicht widerlegt sondern ueber die Bellschen Ungleichungen bestaetigt.Aber welcher Art ist die Verbindung ? Hier gehen die Meinungen nun auseinander. Die Verbindung ist PSI selbst. Betrachtet man diese Groesse als etwas lediglich gedachtes, dann existiert eine spukhafte Fernwirkung. Betrachtet man |PSI|^2 als Beschreibung eines (hoeherdimensionalen) physikalischen Vorganges existiert eine physikalische Fernwirkung ueber eine globale Variable. Zitat:
http://homepage.univie.ac.at/franz.e...gicks/epr.html Gemaess KI, (Kopenhagen) existieren die Groessen noch gar nicht, lediglich eine abstrakte Information in Form der Wahrscheinlichkeit. Nach KI "existiert" PSI, die Beschreibung, sonst nichts. Gemaess VWI ist die Welle noch nicht in verschiedene Welten dekohaeriert. Statt "physikalisch nicht existent" nimmt man "physikalisch nicht eindeutig realisiert" an. Kein grosser Unterschied aber es ergeben sich verschiedene Vorstellungen bezueglich Verbindung und Wirkung. Gruesse Ge?ndert von richy (06.04.11 um 16:16 Uhr) |
#16
|
|||
|
|||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Zitat:
http://homepage.hispeed.ch/philipp.w...sky_rosen.html Mit der Viele-Welten Interpretation kannst du das alles lokal realistisch erklären, obwohl das nach Aussage vieler Experten gar nicht möglich ist. |
#17
|
||||
|
||||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Zitat:
dieses Buch besitze ich auch. Auf welcher Seite finde ich die nach deiner Meinung "einfachste Erklärung zum Einstein-Podolsky-Rosen Experiment"? M.f.G. Eugen Bauhof
__________________
Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen – ihm hatte ich das gar nicht zugetraut! Hermann Minkowski |
#18
|
||||
|
||||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Hi Phillip
Einsteins lokaler Realismus nimmt fuer die Welt einen Rahmen an, der nicht erweitert ist. Das ERP Experiment sollte in der uns gewohnten Welt erklaerbar sein. Eine Moeglichkeit dazu besteht darin den Versuchsaufbau und dessen Auswertungen, die vornehmlich statistischer Natur sind, zu kritisieren. Das ist jedoch eine ziemlich aussichtslose Angelegenheit : http://www.uibk.ac.at/exphys/photonik/people/gwdiss.pdf Du schreibst auf deiner Seite : Zitat:
Gruesse |
#19
|
|||
|
|||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Zitat:
Mich wundert immer wieder, weshalb diese Haltung nicht als selbstverständlich gilt. Vielleicht liegt das daran, dass ich lange Zeit praktisch blind war. Aber für mich ist es selbstverständlich, dass ich nicht alles sehe, was es gibt. Ich suche nach einem möglichst einfachen Gesamtbild, das alle meine Beobachtungen erklärt und widerspruchsfrei ist. Zitat:
Zitat:
Kann man den Wert einer physikalischen Größe mit Sicherheit (das heißt mit der Wahrscheinlichkeit 1) vorhersagen, ohne ein System dabei in irgendeiner Weise zu stören, dann gibt es ein Element der physikalischen Realität, das dieser physikalischen Größe entspricht. |
#20
|
||||
|
||||
AW: Quantenverschränkung und Zwillingsparadoxon
Zitat:
Versteckt : Ob Variablen "versteckt" oder "nicht versteckt" sein koennen ergibt daraus ob sie lokal und/oder zu unserem physikalischen Anschauungsraum gehoeren. "Versteckt" ist somit keine eigenstaendige Annahme. lokal : Das Gegenteil einer lokalen Variable waere eine nichtlokale Variable.Mir faellt keine andere Moeglichkeit ein, dass solch eine Variable globale waere und damit eine zusaetzliche Dimension darstellt. Das ist gerade das Kennzeichen der VWI. Sie geht von globalen, nichtlokalen Variablen aus, die eine Physikalitaet beschreiben. realistisch : Bezieht sich darauf ob die Variable ein physikalisches Objekt beschreibt. Im Falle der Kopenhagener Interpretation ist dies im Gegensatz zur VWI nicht der Fall. Meine Einteilung waere somit : VWI,BM : nichtlokal realistisch KI : nichtlokal, nichtrealistisch Einstein : lokal, realistisch Selbst von einem uebergeordneten Standpunkt wuerde man in der VWI von nichtlokalen, globalen Variablen sprechen, genauso wie wir Raum und Zeit ueber globale Variablen/Parameter beschreiben. Anstatt der Bezeichnung "versteckt" wuerde ich "nicht ausgebreitet" vorschlagen. Man bemaengelt, dass sehr viele Dimensionen in der VWI angenommen werden. Das koennte man vermeiden, indem man diese auf eine einzige ausgebreitete Dimension abbildet. Probleme mit einer mathematischen Mechtigkeit gaebe es keine, denn es existieren nicht unbeschraenkt viele Welten. Man muesste jedoch zusaetzliche Annahmen aufstellen warum diese sich uns entziehen, verstecken. Und dies waere eine Theorie, keine reine Interpretation mehr.Das hat Everett schon elegant geloest. Zitat:
Daher kann die BM das KS Theorem recht gelassen sehen. Zitat:
Zitat:
Genausowenig wird man an einem Laib Brot zweifeln, blos weil dieser sich in sehr viele Scheiben Brot aufteilen laesst. Einem Wellenkollaps finde ich nichteinmal so dramatisch. Aber dass durch diesen wie in der KI ploetzlich eine Brotscheibe vom Himmel fallen soll, ist schon eine sehr gewagte Annahme. Wobei es durchaus moeglich ist, dass sogar KI und VWI zusammen den wirklichen Verhaeltnissen am naechsten kommen. Gruesse Ge?ndert von richy (13.04.11 um 02:07 Uhr) |
Lesezeichen |
|
|