|
Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
#71
|
||||||||
|
||||||||
AW: Einsteins Zwillingsexperiment verstehen
Zitat:
Die Embacher Seite scheint mir nicht ganz koscher zu sein, zumindest steht da nicht dort, was Du hier behauptest. Zitat:
http://homepage.univie.ac.at/~embach...paradoxon.html Das ist auch nur logisch. Die Bilder von Embacher sind recht unübersichtlich und haben keine klare Aussage, deshalb modifiziere ich nochmal mein RaumZeit-Diagramm und mache das mit den Jetzt-Zeitlinien, deutlicher, was bei Embacher nur schwach rüberkommt (die bereits mehrfach angesprochenen Photonen, die die Uhrzeit übermitteln sind nicht eindeutig als solche erkennbar) Photonen bewegen sich immer entlang der Jetzt-Zeitlinien! (Setze ich in die Formel (1 - v2/c2 )-1/2 - v=c, sieht man ja was bei raus kommt!) In I1 kommt um Uhrzeit(5) das Signal von I2 Uhrzeit(2) an! In I2 Kommt um Uhrzeit(5) ebenfalls Signal von I1 Uhrzeit(2) an! Also exakt das "Gedankenspiel" um das es hier ursächlich ging: Jeder Zwilling sieht den jeweils anderen langsamer altern Im "god-Mode" (also in der Draufsicht hier am PC) ist leicht zu erkennen, dass die langsamere Alterung des gegenüberliegenden Zwillings nur eine 'scheinbare' ist (dadurch wird ja das Paradoxon auch aufgelöst! - und durch nichts anderes!) In der physikalischen Raumzeit ist selbst noch nichts passiert, das eine tatsächliche unterschiedliche Alterung bewirken soll. (Optional kann man auch noch mit I3 experimentieren, wo man sehen kann, dass die (paradoxe) scheinbare Alterung geringer ausfällt) Nur durch Beschleunigung (wechsel des Inertialsystems = physikalsiche Wirkung) und Rückkehr wird aus einer 'scheinbaren Zeitverschiebung' eine "Echte" (physikalisch messbare) Was ich "komisch" bei Embacher finde ist daher dann das: Zitat:
Zunächst was sagen andere: http://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon Zitat:
Zitat:
Weiter: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Grüße
__________________
Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli |
#72
|
||||
|
||||
AW: Einsteins Zwillingsexperiment verstehen
|
#73
|
||||
|
||||
AW: Photon am Ereignishorizont
Hallo Timm,
Zitat:
Das wird aber ohne ein entsprechendes Minkowski-Diagramm nicht so recht ersichtlich befürchte ich. Nehmen wir z.B. die Längenkontraktion. Diese spielt schliesslich beim ZP eine nicht zu unterschätzende Rolle. Schliesslich wird der Reisezwilling seine verfrühte Ankunft beim Zielplaneten der Längenkontraktion in Bewegungsrichtung zuschreiben, da er in seinem Ruhesystem keinerlei Zeitdilatation ausmacht. Der Erdzwilling misst (im Gegensatz zum Reisezwilling) für die Strecke Reisezwilling-Zielplanet aber keinerlei Längenkontraktion. Er macht für die verfrühte Ankunft (Uhr des Reisezwillings) die Zeitdilatation des bewegten Bezugssystems verantwortlich. So. Wie kommt es nun zu dieser o.a. angesprochenen Längenkontraktion? Wie ich es behauptet hatte, liegt das an der Relativität der Gleichzeitigkeit und damit an dem unterschiedlichen Gleichzeitigkeitsbegriff relativ zueinander bewegter Inertialssteme. Dazu sollte man wissen, wie man eine Längenmessung SRT-konform im relativ bewegten Inertialsystem durchführt. Man muss dazu einen Maßstab auf die zu messende Strecke anlegen. Und zwar derart, dass man gleichzeitig die Positionen der Endpunkte dieser Strecke abliest. So sagt Einstein z.B. bezüglich der Gleichzeitigkeit, dass 2 Ereignisse an unterschiedlichen Orten dann als gleichzeitig gelten, wenn sich die im Moment der beiden Ereignisse an beiden Orten ausgesandten Lichtblitze in der Mitte der Verbindungslinie der zwei Orte treffen. Betrachten wir zunächst die Länge der zu messenden Strecke, wenn keine Relativbewegung vorhanden ist: (1) L=x1-x2 x1 und x2 sollen hier die Endpunkte der zu messenden Strecke markieren. Jetzt zu dem auch beim ZP gegebenen Umstand einer Relativbewegung zu der zu messenden Strecke: Also S' bewegt sich relativ zu S. (2) x1'=gamma(x1-v*t1) (3) x2'=gamma(x2-v*t2) Jetzt stellt sich die Frage, was wir für t1 und t2 einsetzen müssen. Es gilt selbstverständlich t1'=t2' (weil ja beide Endpunkte im bewegten Inertialsystem S' gleichzeitig abgelesen werden müssen) und nicht etwa t1=t2. daraus folgt: t1-v*x1/c²=t2-v*x2/c² t1-t2=v*(x1-x2)/c² und natürlich unter Beachtung von (2) und (3): L'=x1'-x2'=gamma(x1-x2-v²(x1-x2)/c²) damit ergibt sich: L'=L*sqrt((1-v²/c²) Die Strecke L, die im S-System ruht, erscheint nun im relativ dazu bewegten Inertialsystem S' um den Faktor (1-ß²)^(1/2) verkürzt. Nochmal: Die Längenmessung schreibt nach Einstein vor, dass die Positionen der Endpunkte gleichzeitig abzulesen sind. Da aber das Gleichzeitigkeitskriterium in relativ zueinander bewegten Inertialsystemen verschieden ist (t1'=t2' und nicht t1=t2) überträgt sich das folgerichtigerweise auf die Ergebnisse von Längenmessungen. Soweit zum unterschiedlichen Gleichzeitigkeitsbegriff. Bei den Formeln habe ich den Nolting zu Hilfe genommen. Die kann ich mir leider nie so recht merken. Viele Grüsse, Marco Polo |
#74
|
|||
|
|||
AW: Zwillingsparadoxon ohne Paradoxon
Zitat:
Man muss eben zu den Formeln schreiben, was sie wirklich bedeuten. Gruß, Uli |
#75
|
||||
|
||||
AW: Zwillingsparadoxon ohne Paradoxon
Zitat:
das steht wohl ausser Frage. Ich denke aber, dass ich zu den von mir angegebenen Formeln hinreichend genau geschrieben habe, was sie wirklich bedeuten. Wenn man meine Beschreibung der beiden Formeln also als Maßstab nehmen würde, würdest du mir dann zustimmen, dass man in diesem Zusammenhang dann z.B. aus (1) t=gamma*t' nicht schlussfolgern darf: t'=t/gamma sondern: (2) t'=gamma*t Wäre das nämlich nicht so, dann wäre eines der beiden Systeme bevorzugt, was das spezielle Relativitätsprinzip verbietet. Gruss, Marco Polo |
#76
|
|||
|
|||
AW: Zwillingsparadoxon ohne Paradoxon
Zitat:
Wenn man schreibt t = gamma * t' (1) und t' = gamma * t (2) dann ist immer folgendes gemeint: Situation für Formel (1) : wir sind Beobachter im ungestrichenen Koordinatensystem (Zeitkoordinate t). Wenn sich nun ein gestrichenes System relativ zu mit gamma bewegt. dann stellen wir fest, dass einer Zeitspanne (delta t) im gestrichenen System bei uns einer Zeitdifferenz gamma * (delta t) entspricht. Formel (2) folgt nun nicht aus (1), sondern beschreibt eine andere Situation. Wir ruhen nun im gestrichenen System und stellen uns die umgekehrte Frage. Aus dem Relativitätsprinzip (! und nicht aus algebraischen Umformungen) folgt nun in der Tat, dass für diese Situation die gleiche Formel gelten muss (gestrichen und ungestrichen vertauscht). Marco, ich weiß, dass du das sicher alles weisst; denke aber, dass eine Klarstellung not tut. Damit löst sich vielleicht auch für SCR der Widerspruch, den er hier anscheinend zu sehen glaubt. Gruß, Uli |
#77
|
|||
|
|||
AW: Einsteins Zwillingsexperiment verstehen
Zitat:
ja, es ist ja richtig: damit sich der Effekt "manifestiert", können nicht beide Uhren zu allen Zeiten inertial sein. Mindestens eine von beiden muss eine Reise tun - Beschleunigung erfahren. Das streitet ja niemand ab - ich zumindest nicht. Wenn diese Voraussetzung aber gegeben ist, synchronisierst du beide Uhren bevor es los geht und liest die Zeiten dann wieder nach der Reise ab ... und siehe da, sie sind nicht mehr synchron: ein realer, messbarer Effekt - mit anderen Worten: Physik. Hat man diese - vielleicht sehr kurzen Beschleunigungsphasen einmal in die Reise eingebaut (vielleicht in 1 Tag von 0 auf 0,99c und dann 10 Jahre inertial mit 0,99c und dann alles wieder Retour), dann kommt die Uhrenabweichung im wesentlichen aus den inertialen Reisephasen; die kurzen Beschleunigungsphasen tragen zum Eigenzeitintegral sehr wenig bei - verglichen mit der langen inertialen Reise. Gruß, Uli PS. warum widerspricht mir heute jeder ? Ge?ndert von Uli (24.10.09 um 02:12 Uhr) |
#78
|
||||
|
||||
AW: Zwillingsparadoxon ohne Paradoxon
ist dein gutes Recht, Uli.
Bin mir sicher, dass wir beide das Gleiche meinen, aber irgendwie aneinander vorbeireden. Ich will es mal anders formulieren. Zunächst die offizielle Beschreibug der Zeitdilatation: Zitat:
Wir fahren nun folgendermaßen fort: Zitat:
Es gilt also zusammenfassend, wenn man die vorangehenden Betrachtungen berücksichtigt: t=gamma*t' sowie t'=gamma*t So hatte ich es gemeint und so liest man es in der Fachliteratur. Aber du hast Recht. Beide Formeln beschreiben unterschiedliche Situationen. Ich hatte aber meines Wissens nie etwas anderes behauptet. Oder doch? Vielleicht gehen wir jetzt konform? Zitat:
Gruss und gute Nacht, Marco Polo p.s. ich liebe diese Diskussionsnächte hier im Quantenforum. Da ist immer alles so schön ruhig und beschaulich um einen herum. Der Mond steht silberhell am Firmament usw. blabla... *schwelg* Ge?ndert von Marco Polo (24.10.09 um 02:37 Uhr) |
#79
|
||||
|
||||
AW: Einsteins Zwillingsexperiment verstehen
Ich erst mal nicht, Uli
Warum? weil es so ist wie Du es beschreibst. Beide, beschleunigte und gleichförmige Reisephase tragen zum Effekt bei. Startet der Reisezwilling beschleunigt, geht dann in Bremsung (neg.Beschleunigung) bis zum Stillstand gegenüber Erdzwilling über, legt nun den Umkehrschub ein beschleunigt wieder und bremst dann zur Landung wieder ab, ist er weniger gealtert wie der Erdzwilling und das ohne eine gleichförmige Reisephase. Bauen wir nun eine gleichförmige Reisephase beim Hin und Rückflug ein, ist er noch weniger gealtert wie der Erdzwilling im ersten Beispiel. Je länger/weiter dabei die gleichförmigen Reisephasen (Hin und Rück) sind, je größer ist der Altersunterschied der Zwillinge bei der Landung. (Am Wendepunkt auch schon). Desshalb: beim gleichförmigen Flug wird Zeitunterschied "gesät" und bei der Bremsung "geerntet" dingfest gemacht. Ein Zeitunterschied kann NUR durch eine Beschleunigung dingfest gemacht werden und der beschleunigte Zwilling ist dabei immer der jüngere. IMHO Gruß EMI
__________________
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. |
#80
|
|||
|
|||
AW: Einsteins Zwillingsexperiment verstehen
@EMI: na endlich mal etwas Unterstützung für einen alten Mann auf weiter Flur.
Jetzt muss ich aber in die Falle. Gute Nacht allen, Gruß, Uli |
Lesezeichen |
|
|