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Wissenschaftstheorie und Interpretationen der Physik Runder Tisch für Physiker, Erkenntnis- und Wissenschaftstheoretiker

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  #1  
Alt 29.02.12, 12:32
HolgerBuick HolgerBuick ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 29.02.2012
Beitr?ge: 4
Standard Verschränkung, Strahlungsdruck

Hallo,

warum wird bei verschränkten Photonen die Verschränkung nicht zerstört bei Reflexionen (oder allgemein Richtungsänderungen) der Photonen? Wie beim Strahlungsdruck, bei dem auf dem reflektierenden Medium ein Impuls auftritt, müßte auch hier dadurch Information vom Photon auf das reflektierende Medium übertragen werden. Das kann nur bedeuten, dass bei Experimenten, bei denen die Verschränkung nicht zerstört wird, kein Strahlungsdruck bei Reflexion ensteht.

Viele Grüße.
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  #2  
Alt 29.02.12, 13:14
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.063
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Ich hatte darüber auch schon gegrübelt, wieso es möglich ist, verschränkte Photonen kilometerweit durch Lichtleiter zu transportieren, ohne deren Verschränkung zu zerstören:

http://www.quanten.de/forum/showpost...32&postcount=3

Leider ist meine Bemerkung von damals nicht wirklich zufriedenstellend.

Vielleicht mache ich nochmal eine Literatur-Recherche.
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  #3  
Alt 29.02.12, 13:29
Philipp Wehrli Philipp Wehrli ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 04.07.2009
Ort: Winterthur
Beitr?ge: 255
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Zitat:
Zitat von HolgerBuick Beitrag anzeigen
Hallo,

warum wird bei verschränkten Photonen die Verschränkung nicht zerstört bei Reflexionen (oder allgemein Richtungsänderungen) der Photonen? Wie beim Strahlungsdruck, bei dem auf dem reflektierenden Medium ein Impuls auftritt, müßte auch hier dadurch Information vom Photon auf das reflektierende Medium übertragen werden. Das kann nur bedeuten, dass bei Experimenten, bei denen die Verschränkung nicht zerstört wird, kein Strahlungsdruck bei Reflexion ensteht.

Viele Grüße.
Verschränkung gibt es nicht nur zwischen zwei Teilchen, sondern zwischen allen Teilchen, die irgendwie miteinander in Wechselwirkung standen. Theoretisch ist die gesamte Materie des Universum miteinander verschränkt.

Normalerweise spricht man aber nur dann von einer Verschränkung, wenn zwei oder drei Teilchen so präpariert werden, dass man die Verschränkung mit der Aussenwelt vernachlässigen kann. Dies ist auch nach der Reflexion an einem Spiegel der Fall. Zwar überträgt das Photon dabei dem Spiegel einen Impuls, aber wie die Impulsübertragung geschieht, ist sehr genau festgelegt.

Anders wäre der Fall, wenn eines der Photonen wie beim Compton-Effekt an einem Elektron gestreut wird. Dann gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Streuung ausfallen kann. Die Verschränkung nach der Streuung ist zwischen den zwei Photonen und dem Elektron, also zwischen drei Teilchen.
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  #4  
Alt 29.02.12, 14:54
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.063
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Ich habe das Thema in Joachims Forum
http://www.quantenforum.de/viewtopic.php?f=8&t=353
angesprochen, da er ein Experte auf dem Gebiet Quantenoptik ist.

Ich denke, nur bei "infinitesimal kleinen" Totalreflexionen wie bei solchen in Lichtleitern, wo Energie und Richtung erhalten bleiben, bleibt die Verschränkung des Photonenpaares erhalten.

Falls es eine echte Richtungsänderung gibt, findet mit Sicherheit ein Impulsaustausch statt ==> Strahlungsdruck.

Vielleicht sagt Joachim ja nochmal was dazu.

Ge?ndert von Hawkwind (29.02.12 um 14:58 Uhr)
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  #5  
Alt 02.03.12, 16:34
HolgerBuick HolgerBuick ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 29.02.2012
Beitr?ge: 4
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Vielen Dank für die Weiterleitung der Frage.
Ich kann mir vorstellen, daß es eine Rolle spielt, ob die Photonen in Bezug auf ihre Polarisation verschränkt sind, dann dürfte die Impulsübertragung keine Informationsabgabe bedeuten. Beim Doppelspaltexeriment könnte der Impuls des Strahlungsdrucks hingegen die Welche-Weg-Information übertragen (messbar machen), und damit die Interferenz zerstören.
Bei einem orthogonalen Reflexionswinkel ist der entstehende Impuls an der Reflexionsfläche immerhin doppelt so groß wie der des Photons, wäre also messbar? Bei einem Reflexionswinkel von 45 Grad, wie er z.B. im GHZ Experiment vorkommt, ist der Impuls evtl. nicht mehr messbar?
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  #6  
Alt 04.03.12, 17:42
RoKo RoKo ist offline
Guru
 
Registriert seit: 12.11.2009
Beitr?ge: 996
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Zitat:
Zitat von Philipp Wehrli Beitrag anzeigen
Verschränkung gibt es nicht nur zwischen zwei Teilchen, sondern zwischen allen Teilchen, die irgendwie miteinander in Wechselwirkung standen. Theoretisch ist die gesamte Materie des Universum miteinander verschränkt.
Musst du immer gleich provozieren?
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #7  
Alt 05.03.12, 12:14
Philipp Wehrli Philipp Wehrli ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 04.07.2009
Ort: Winterthur
Beitr?ge: 255
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Musst du immer gleich provozieren?
In welcher Hinsicht provoziert dich das? - Tut mir leid, dass wir miteinander verschränkt sind. Aber ich kann's nicht ändern.
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  #8  
Alt 06.03.12, 11:46
RoKo RoKo ist offline
Guru
 
Registriert seit: 12.11.2009
Beitr?ge: 996
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Zitat:
Zitat von Philipp Wehrli Beitrag anzeigen
In welcher Hinsicht provoziert dich das? - Tut mir leid, dass wir miteinander verschränkt sind. Aber ich kann's nicht ändern.
Falls du den Mut hast, deine unhaltbaren Aussagen zur Debatte zu stellen, solltest du einen eigenen Thread aufmachen.
__________________
mit freundlichem Gruß aus Hannover

Unendliche Genauigkeit ist eine Illusion
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  #9  
Alt 06.03.12, 12:18
Philipp Wehrli Philipp Wehrli ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 04.07.2009
Ort: Winterthur
Beitr?ge: 255
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Falls du den Mut hast, deine unhaltbaren Aussagen zur Debatte zu stellen, solltest du einen eigenen Thread aufmachen.
Meiner Ansicht nach gehört dies genau in diese Diskussion. Und es ist auch nicht meine persönliche Erfindung, sondern die allgemein akzeptierte Interpretation der Quantentheorie. Diskussionen dazu findest du unter dem Stichwort 'Schrödingers Katze'. Schrödinger hat nämlich festgestellt, dass nach dem allgemein verwendeten Formalismus der Quantentheorie auch Katzen in überlagerten Zuständen sind.

Weiter geführt wurde die Idee unter dem Stichwort 'Wigners Freund', einem Gedankenexperiment, das untersucht, ob die Verschränkung durch einen bewusst denkenden Beobachter aufgehoben wird. Nach dem heute verwendeten Formalismus der Quantentheorie ist dies nicht der Fall.
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  #10  
Alt 06.03.12, 13:45
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.063
Standard AW: Verschränkung, Strahlungsdruck

Zitat:
Zitat von Philipp Wehrli Beitrag anzeigen
Meiner Ansicht nach gehört dies genau in diese Diskussion. Und es ist auch nicht meine persönliche Erfindung, sondern die allgemein akzeptierte Interpretation der Quantentheorie. Diskussionen dazu findest du unter dem Stichwort 'Schrödingers Katze'. Schrödinger hat nämlich festgestellt, dass nach dem allgemein verwendeten Formalismus der Quantentheorie auch Katzen in überlagerten Zuständen sind.

Weiter geführt wurde die Idee unter dem Stichwort 'Wigners Freund', einem Gedankenexperiment, das untersucht, ob die Verschränkung durch einen bewusst denkenden Beobachter aufgehoben wird. Nach dem heute verwendeten Formalismus der Quantentheorie ist dies nicht der Fall.
Auf den Seiten unseres Betreibers z.B. findest du, wie sich das Katzenparadoxon heutzutage auflöst:
http://www.quanten.de/pdf/schroedingers_katze.pdf

Zitat:
Demnach kollabiert die Wellenfunktion nicht erst durch einen Beobachter,
sondern durch Wechselwirkungen des Systems mit der Umgebung. Der Mechanismus der Dekohärenz kann quantenmechanisch beschrieben werden. Die Dekohärenz-Zeit, also die Zeit, die das System zum Kollabieren benötigt, ist umso kürzer, je größer die Masse des Systems ist. Für Schrödingers Katze schafft das Klarheit: Sie muss nur noch unmerklich kurz in einem Überlagerungszustand aus lebendig und tot verharren. Je wohlgenährter sie ist, desto schneller fällt die Entscheidung. Sie braucht keinen Beobachter mehr, der sich ihrer erbarmt und nach ihr sieht.
Zu "Wigners Freund" aus Wiki
Zitat:
Bei dem „Wigners-Freund“-Gedankenexperiment werden keine Dekohärenz-Effekte berücksichtigt, weshalb die darauf aufbauende Argumentation von Wigner selbst in den 1970er Jahren verworfen wurde und im heutigen wissenschaftlichen und philosophischen Diskurs als überholt gilt.
Warum kommst du immer mit solchen Klamotten daher und bekämpfst Theorien, die längst niemand mehr vertritt und bezeichnest diese sogar als "heute verwendeter Formalismus der Quantentheorie" ?

Ge?ndert von Hawkwind (06.03.12 um 13:47 Uhr)
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