Der Begriff Information
Physiker basieren sich gerne auf der Mathematik.
Also ist Information die Umkehrung der Auftrittswahrscheinlichkeit wie es Hartley und Shannon ursprünglich festgelegt haben. 1 Bit ist eine Einheit zur Messung des "Neuheitswertes". 1 Bit ist aber auch eine binäre Ziffer (=Teil einer Zahl). Konsequenterweise müsste dann aber auch jeder Ziffer/Zahl (etwa auch einer dezimalen) ein Informationsgehalt zuteilbar sein...... ... oder ist Information mehr? |
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ja, Information ist sicherlich mehr. Anton Zeilinger meint dazu, dass Wirklichkeit und Information die zwei Seiten einer Medaille sind. Schließlich macht Zeilinger dazu einen radikalen Vorschlag: Wirklichkeit und Information sind dasselbe. Seinen Vorschlag findet man in [1]. Zeilinger schreibt dazu auf Seite 228 folgendes: Zitat:
Eugen Bauhof [1] Zeilinger, Anton Einsteins Schleier. Die neue Welt der Quantenphysik. München 2003. ISBN=3-406-50281-4 |
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Hallo Eugen!
Wie ist nach Zeilinger ein "Beobachter" definiert? Ist dieser von der "Welt" unabhängig? Kann dieser überhaupt von der "Welt" unabhängig sein? Was wäre das für ein "Ding", wenn es von der "Welt" unabhängig wäre? Speziell - Was hätte dieses "Ding" in der "Welt" zu suchen? Gruß, Johann |
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ich habe Zeilinger so verstanden, dass es eine vom Beobachter unabhängige Welt besteht. Er schrieb nichts darüber, dass wir Menschen unabhängig von der Welt sein könnten, wie du ihm vielleicht unterstellst. Dass wir Menschen abhängig von der Welt sind, kann doch nicht im (falschen) Umkehrschluss bedeuten, dass es deswegen keine von uns unabhängige Welt geben kann. M.f.G Eugen Bauhof |
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Zeilingers Argumentation beruht auf dem Begriff eines "Beobachters". Das ist ein wesentlicher Bestandteil seiner Schlussfolgerungen, seiner Theorie, könnte man sagen. Wie ist ein "Beobachter" aber physikalisch definiert? Gibt es dafür überhaupt eine Definition? In der KM gibt es z.B. keine Beobachter, nur Inertialsysteme. Warum muss man von einer Unabhängigkeit der "Welt" von einem "Beobachter" überhaupt sprechen? Was ist daran so wichtig? Gruß, Johann |
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Hallo Johann,
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Beobachter interpretiert die Beobachtung. Gruß EVB |
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Gruß, Johann |
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"Ein Beobachter ist eine stetig differenzierbare Abbildung f von einem Intervall nach M (Kurve), deren Tangentenvektoren f'(t) element Mf(t) zukunftsweisend zeitartig mit g(f'(t), f'(t)) = 1 sind." Zitat:
http://homepage.hispeed.ch/philipp.w...sky_rosen.html Es ist sehr schwierig, zu definieren, was 'Realität' heisst. Konsistent durchführbar ist diese Definition nur aufbauend auf eine der zwei Ansichten: 1. Die Realität hängt vom Beobachter ab. 2. Es gilt die Viele-Welten Interpretation. Manche Physiker haben sich entschieden, den Begriff nicht zu definieren und einfach wütend zu werden, wenn sie danach gefragt werden. |
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Man muss bei der "Messung von Quanteneffekten" eben berücksichtigen, dass ggf. ein statistisches Ensemble von Messungen durchzuführen ist und in diesem Fall wird Experimentator A innerhalb der Messfehler kompatible Erwatungswerte bekommen. Was man dagegen sagen kann, ist dass die Messung nicht vom Messobjekt getrennt werden kann - eine Zustandsveränderung des Messobjektes erfolgt zwangsläufig in der Kopenhagener Deutung ("Kollaps"). Das mag besonders strengen Definitionen von "Objektivität" vielleicht nicht genügen. Die VWI hat andere Nachteile, die verhindert haben, dass sie von allen akzeptiert wird. Aus meiner Sicht ist der große Vorteil der KD ihre Einfachheit; man bekommt ein Rezept, das man sich leicht merken kann. Hat zwar obige Nachteile, aber die Deutungen sind ja nun allesamt Metaphysik, da experimentell nicht unterscheidbar. Was soll's also, da so ein Getue drum zu machen (natürlich nur meine persönliche Sicht). Gruß, Hawkwind |
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das erscheint mir plausibel, dass die Messung nicht vom Messobjekt getrennt werden kann. Ein Problem ensteht m.E. nur dadurch, wenn jemand meint, dass dabei auch die Wahrnehmung des menschlichen (oder tierischen) Beobachters einen Einfluss auf das Ergebnis einer Messung hat. Dies halte ich für falsch. M.f.G. Eugen Bauhof |
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Mir ist auch nicht wirklich klar, dass andere Deutungen diese Problematik (Beeinflussung des Objektes durch den Messprozess) wirklich vermeiden: die Beeinflussung des Quants durch eine Messung ist für mich eine grundlegende Eigenschaft der Quantentheorie. Man kann natürlich sagen, es gab schon immer 97 Millionen unterschiedliche Experimentatoren, die bislang völlig gleiche Historien erfahren haben und ab der Messung unterschiedliche Ergebnisse bekommen; das Quant wurde also gar nicht verändert durch die Messung, sondern es gab schon zuvor 97 Mio Kopien in unterschiedlichen Quantenzuständen. Die Einführung unbegrenzt vieler für uns unbeobachtarer Welten als Teil unserer Realität finde ich aber nun auch nicht wirklich befriedigend. Theoretiker wie Tegmark haben aber auch an dieser "Ecke" Modifikationen der VWI anzubieten; da kenne ich mich aber nicht aus. |
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Hallo Philipp!
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Was ist das Analogon eines BS-s in der QM? Eines, dass auf all die unterschwelligen Assoziationen, die mit dem Wort - Beobachter - verbunden sind, verzichtet. ? Gruß, Johann |
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Zeilinger misst dem Beobachter keine entscheidende Bedeutung bei. Dies entnehme ich jedenfalls seiner Bemerkung in [1] auf Seite 59: Zitat:
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[1] Zeilinger, Anton Einsteins Schleier. Die neue Welt der Quantenphysik. München 2003. ISBN=3-406-50281-4 [2] Werner Heisenberg Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie. Aufsatz in: Blum, Walter; Dürr, Hans-Peter; Rechenberg, Helmut (Hrsg.) Werner Heisenberg. Gesammelte Werke. Abteilung C: Allgemeinverständliche Schriften. Band 2: Physik und Erkenntnis. 1956 - 1968. München 1984. ISBN=3-492-02926-4 |
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Hallo Johann,
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Aber das wirst du ja nicht anders sehen? Zitat:
Gruß EVB |
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Hallo!
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Zu dem ist ja mittlerweile erwiesen, dass durch 'bewusste Konstellation von Messapparaturen' sogar Zerfallsraten von Atomen "manipuliert werden können: Zitat:
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(und u.a. 'deshalb' finden es Kritiker der KD regelmäßig recht "seltsam bis provozierend", wenn von diesem Standpunkt (der KD) aus, mit dem Esoterik-Finger "auf Andere" gezeigt wird! Zu Heisenberg und seiner "physikalischen Interpretation der KD" weiter unten) Zitat:
Je nachdem ist es also 'sehr wahrscheinlich - bis gewiss' (es sei denn man hängt bestimmten religiösen Vorstellungen an), dass die Naturgesetze auch dort gelten; dass es an "unbeobachtbaren Stellen" im Universum 'Leben' gibt, hochentwickeltes Leben; Leben, das unserem sehr ähnlich ist; eine "zweite Erde"; ...einen "zweiten Hawkwind".... ...UND - was sollte uns das für uns bedeuten? Belastet uns (Dich) das - wirklich? Hier und Jetzt? Wenn man das anderes sieht, sollte man vlt. aufhören Kosmologie zu betreiben und das Feld den Philosophen und Religiösen überlassen. Zu Heisenbergs "Variante der KD" (und zum eigentlichen Threadthema zurück) Hier nochmal das vollständige Zitat im Zsammenhang: Zitat:
In die Nachfolge der 'Heisenbergschen Denkrichtung' der KD trat C.F. Weizsäcker. Diese widerum übernahm Thomas Görnitz, der gegenwärtige Vorsitzende der C.F. V. Weizsäcker-Gesellschaft. Und dieser befasst sich sehr ausführlich mit dem 'Begriff der Information' in der QT. Und wo Zeilinger, wohl 'Information ohne (unabhängiges) Trägermedium' favorisiert: "Wirklichkeit und Information sind dasselbe." (= also die nicht-realistische Position ala Bohr); stellt Görnitz Berechnungen an. Ich hatte das in verschiedenen Beiträgen schon eingestellt. Zuletzt hier: Zitat:
Hier ein Interview mit ihm (und seiner Frau): http://www.youtube.com/watch?v=qDW0S3jrzeA (das vielen der Heisenbergschen Auslegung der KD in Fortschreibung auch nicht- gefallen wird ;-) ) Zitat:
Grüße (Roger Penrose greift in seinem aktuellen Buch (das leider noch nicht in Übersetzung vorliegt) das Thema Entropie und Information auf. Er attackiert hier wiederum auch die QT selbst. "Comupterdenken" kennt, weis das hier einiges zu erwarten sein wird.) |
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Ich persönlich gebe gerne zu, für mich haben die Deutungen, die das Bewusstsein in den Vordergrund stellen, sogar einen gewissen Reiz, z.B. das anthropische Prinzip mit der faszinierenden Schlussfolgerung Zitat:
Erklärt z.B. das oft angeführte "Fine-Tuning-Problem", warum die Naturkonstanten genau die Werte haben, die beobachtet werden. Schätze, dass die Mehrzahl der Physiker diese Faszination aber nicht teilt und im Grunde ist es ja auch nichts als unbeweisbare (wenn auch auch unwiderlegbare) abenteurliche Phantasie und deshalb betone ich hier im Forum eher die "nüchternen" Varianten der KD und die Dekohärenz, die den Wechselwirkungsprozess in den Vordergrund stellen. Gruß, Hawkwind |
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Messung bedeutet immer Wechselwirkung, ohne Wechselwirkung keine Messung. Fakt ist, dass eine Wechselwirkung immer etwas Gegenseitiges ist. Das heißt, eine Messung beeinflusst zwangsläufig das zu messende Objekt. In der KM konnte man diese Beeinflussung in der Regel vernachlässigen. Die Beobachtung eines fallenden Steines gelingt über Licht sehr genau und der Einfluss des Lichtes auf den Stein kann vernachlässigt werden. Wir gelangen sozusagen zur Information über die Natur ohne diese wesentlich zu verändern. In der QM ist das nicht mehr möglich, weil wir uns in Größenbereichen begeben, wo jede Messung das zu messende Objekt wesentlich beeinflusst. Das heißt also, um zur Information über ein System zu gelangen, verändern wir dieses System maßgeblich. Die Planckkonstante gibt uns eine Grenze dafür wie minimal eine solche Veränderung sein kann. In dem Sinne ist es zu verstehen, dass die Welt nicht unabhängig vom Beobachter existiert. Man verändert das Objekt der Betrachtung allein wenn man nur die Möglichkeit schafft es zu beobachten. Klassisch gesprochen ist das so, als wenn man den Flug eines Steines damit verändert, indem man das Licht anschalltet um zu sehen, wie er fällt. |
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ja, wir sollten uns an die "nüchternen" Varianten der Kopenhagener Deutung halten. Um eine möglichen Verdacht vorzubeugen, ich hätte eventuell ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen, stelle ich das Zitat von Heisenberg aus [1] hier nochmals in einen größeren Zusammenhang ein: Zitat:
Mit freundlichen Grüßen Eugen Bauhof [1] Werner Heisenberg Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie. Aufsatz in: Blum, Walter; Dürr, Hans-Peter; Rechenberg, Helmut (Hrsg.) Werner Heisenberg. Gesammelte Werke. Abteilung C: Allgemeinverständliche Schriften. Band 2: Physik und Erkenntnis. 1956 - 1968. München 1984. ISBN=3-492-02926-4 |
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Dass wäre zumindest meiner laienhaften Ansicht nach aber grundlegend falsch. Bitte nicht als Kritik an deinem Beitrag verstehen, sondern nur als zusätzlichen Hinweis. :) |
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Hallo zusammen,
allgemein zum Informationsbegriff: Jeglicher Unterschied ist Information. Da die Wirklichkeit Unterschiede aufweist, enthält sie in gleicher Menge Information. Die von Zeilinger vorgenommene Gleichsetzung Wirklichkeit = Information läuft darauf hinaus, dass jede Wechselwirkung, welche die Wirklichkeit verändert, als Informationsverarbeitungsprozess betrachtet werden müsste. Das liefe auf eine Tautologie hinaus, die den wesentlichen Unterschied zwischen Wirklichkeit und der Information über selbige verwischt. Information lässt sich unterschiedlich codieren. Ein Messgerät ist z.B. immer ein Codewandler, dass eine physikalische Größe in eine andere (z.B. Zeigerstellung) wandelt. Beobachten, also die Erfassung von Information, ist physikalisch immer an eine bekannte Kausalkette von Wechselwirkungen gebunden. In der Quantenmechanik führt der Informationsbegriff in die Irre. Wenn wir z.B. irgendwie Informationen über den Weg am Doppelspalt erlangen könnten, dann muss eine Wechselwirkung stattgefunden haben. Nicht potentielle Information sondern reale Wechselwirkung stört Interferenzfähigkeit. |
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Es ist mMn auch eine Frage der Interpretation/Definition des Informationsbegriffes. Gruss, MP |
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Hallo Marco Polo
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Ausgangssituation: Um Socken zu stricken brauche ich ein Wollknäuel. Mehrere, wenn ich bunte Socken stricken will. Die Wollknäuel werden miteinander verwoben und bilden eine Einheit ("Socken") Je nach Webkunst scheinen die Socken Form, Strickmuster und Mischfarbe angenommen zu haben, da einzelne (Farb-) Fäden (entsprechend: Information) nicht so ohne weiteres erkennbar und unterscheidbar sind. Frage: Wenn ich nun mit einem "Messgerät" (Lupe zum betrachten und Nadel zum selektieren), so weit an die Socken herangehe, das Fäden erkennbar und unterscheidbar werden, heißt das dann, das 'die Farbe(n) des untersuchten Fadengeflechts' (= "Zustand des Messobjektes") durch "die Messung beeinflusst" wird? |
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Die Präparation der Versuchsanordnung also, wird regelmäßig nicht beachtet, wenn man davon redet, daß selbst ein ein Photon den Zustand des Messobjektes "beeinflusst" (und sich mit diesem "verschränkt") Tatsächlich ist es doch aber so, das 'Verschränkung' in unserer Welt der 'Normalzustand' ist. Und wenn z.B. Zeilinger "Teleportationsvrersuche mit "verschränkten Photonen" durchführt, dann verschränkt er nicht zwei Photonen miteinander, sonder 'separiert' ein Photonenpaar aus der "allgemein verschränkten" (dekohärierten) Umwelt heraus! - Mit anderen Worten: Er selektiert mit "der Nadel" (unter hohem Energieaufwand) einen Faden, der im Webmuster entlangführt - und oh Wunder: Der Anfang des Fadens hat die gleiche Farbe wie das Ende! Zitat:
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Die Physikalische Wirklichkeit kann verschieden sein von Information. Wenn wir als Menschen nichts wahrnehmen (können) erhalten wir auch keine Information. Information verlangt per se die Kognition von physikalischen Signalen mit unseren Sinnen. Daher kann (die vom Menschen wahrgenommene) Information von einer physikalischen Wirklichkeit verschieden sein. Gerade Zeilinger stösst ja in Bereiche vor, die er nur mehr mittels mathematischer Formeln nachweisen kann, aber kein Mensch kann sich vorstellen, wie seine physikalischen Phänomene wahrgenommen werden können. Wenn wir uns ein neues Energon (=Teilchen) vorstellen, das noch niemand gesehen hat und worüber wir gar nichts wissen, dann haben wir keine Information, aber das Teilchen kann schon wirklich existieren. Information ist kein allumfassendes Wort für alles Mögliche, sie bedarf für uns Menschen unsere Sinne und bewussten Gedanken. |
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Bin schon lange der Meinung, dass der Zeilersche Informationsbegriff etwas oberflächlich ist. Eine Änderung eine beliebigen physikalischen Sachverhaltes ist etwas Neues für die menschliche Wahrnehmung. Wenn der Mensch aber , aus welchem Grund immer, keine Information über diesen neuen Zustand erhält, gibt es für diesen Menschen auch keine Information darüber. Theoretisch könnte aber schon ein Mr. X die Änderung registrieren und seine Neuheit weitergeben, dann gibt es - absolut gesehen - schon auch eine Information. Der mögliche Auslöser einer (menschlichen oder sonst irgendwie lebendigen!) Information ist jedes vorstellbare Ereignis. Eine Änderung bleibt eine Änderung - das reicht doch. Information darüber ist rein menschlich. |
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Es geht nur mehr mit mathematischen Berechnungen, weil unsere Sinne keine unterstützenden technischen Vergrösserungsinstrument zur Verfügung haben. Das wären zumindest QM-Skope und keine noch schrierigeren Messinstrumente. |
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Wie wird eine Reflexion überhaupt quantenphysikalisch beschrieben? Ist das reflektierte Photon dasselbe wie das ursprüngliche (gemäß einem trivialen Teilchenmodell "Billiardkugel") oder wird die Energie des ursprünglichen Photons vom reflektierenden Medium absorbiert und ein "neues" Photon abgestrahlt? In beiden Fällen müsste ja irgendeine Art von Wechselwirkung mit der atomaren Struktur des Spiegels erfolgen. |
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Aus der abstrakten Sicht der Elektrotechnik ist der Spiegel eben ein Spiegel - die EM-Welle wird ohne Wechselwirkung reflektiert. Ob das aber en Detail wirklich so ist, oder ob man den lokalen Vorgang mangels messbarer Effekte nur vernachlässigt, kann ich nicht beantworten. Aus Quantenphysikalischer Sicht scheint es mir auch so zu sein, dass ein Spiegel eben nur spiegelt - also ein passives Element ist. Sonst könnte ich mir auch einen "Spiegel" bauen (rein theoretisch), der das Photon absorbiert und registiert und gleichzeitig ein gleichartiges emmitiert. Das widerspräche aber aller bisherigen Erfahrung (vergl. diverse "Welcher-Weg-Versuche"). |
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Elementarteilchen wie Photonen haben keine Identität; sie sind identisch. Darauf basiert die Quantenstatistik |
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Danke Roko und Hawkwind für die Erläuterungen.
Daraus kann man aber doch sicher ableiten, dass eine Wechselwirkung an sich nicht automatisch zur Dekohärenz führt. Weil reflektierte Photonen ja weiterhin im Superpositionszustand bleiben, trotzdem sie irgendeine Art von Wechselwirkung mit dem Spiegel erfahren haben. Das Zeilingersche Informationskonzept ist also schon was anderes. Man sieht es auch an dem Experiment, das im Artikel "Quanteninformation" (SdW Sonderheft 4/10) beschrieben ist: ...Wegen dieser Verschränkung kann das erste Photon dazu verwendet werden, festzustellen, durch welchen Spalt das zweite Photon getreten ist. Dies ist erst dann nicht mehr möglich, wenn das erste Photon auf eine Weise gemessen wird, die keinerlei Rückschluss – nicht einmal im Prinzip – darüber erlaubt, welchen Weg das zweite Photon nimmt. Wie erreicht man das? Das erste Photon wird in einem Detektor registriert, der in der Brennebene einer Linse steht; dadurch werden alle Photonen auf den gleichen Impuls projiziert, das heißt, es gibt keine Information über den Ort. Nur in diesem Fall – wenn jede Ortsinformation ausradiert ist – treten die Doppelspaltinterferenzen auf. ... Gruß, f. |
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Hallo Hawkwind,
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Bei einer Totalreflexion hingegen findet keine Wechselwirkung statt. Empirischer Beweis: Lichtleiter funktionieren - auch mit einem Photon bei einer Länge von 8km. (Versuch von Aspekt in Genf ca.1980). |
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Ich denke dies ist entscheident: Zitat:
Ich würde es so formulieren: Wenn ein Quantensystem irgendwelche Zustandsänderungen in die Welt "gebrannt" hat, lässt sich sein Weg haarklein zurückverfolgen -> keine Interferenz. |
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Die andere Möglichkeit wäre doch nur, dass das Photon im Superpositionszustand jede mögliche WW real und parallel durchläuft, sich quasi vervielfältigt (ganz ähnlich wie in der VWI, nur das alles in unserer Welt bleibt, und alles auch nur auf ein Ergebnis hinausläuft, also es wirklich nur ein einziges Auftreffen auf dem Detektorschirm beim Doppelspaltversuch gibt). Dies scheint mir aber keine gängige/erfolgsversprechende Interpretation zu sein. Ich denke, dass dieser virtuelle Charakter unserer Welt möglicherweise gar nicht so irreal ist, vielleicht sogar Masse besitzt. Und es lässt sich hier auch wieder ein stetiger, ein kontinuierlicher Aspekt der Welt finden. Und nur im Wechselspiel mit dem körnigen Aspekt der Welt, der die Dinge greifbar und konkret macht, wird das, was wir als Prozess, als Realität erleben, möglich. Das mögen alles nur wilde, mehr oder weniger nützliche Spekulationen sein :) Meine Kenntnisse kratzen nur an der Oberfläche |
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Wirkung=Energie*Zeit
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Dass keine WW stattfindet, weil keine Energie von dem einen System auf das andere übertragen wird? |
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Hallo amc,
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Es kann ja ein Energieaustausch stattfinden - Photon -> System + System -> Photon (oder auch in umgekehrter Reihenfolge) so, dass resultierend das Photon "gleich" bleibt. Gruß |
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Lasst es doch nicht zu albern werden: Wechselwirkung ist in der Physik so etwas wie ein Synonym für Impulsaustausch.
http://www.physics.smu.edu/kehoe/130...clePhysics.pdf Seite 6 "Interactions as Momentum Exchange" Reflexion erklärt die Quantenphysik in 2 Schritten: 1. Absorption eines Photons (Spiegel oder was auch immer nimmt Energie und Impuls des Photons auf: 2. Re-Emission eines Photons derselben Energie in eine (meistens) andere Richtung. Bei jedem der Schritte werden Energie und Impuls ausgetauscht. Die Interpretation der Größe "Wirkung" in der Physik hat damit übrigens erst einmal nichts zu tun. Wirkung hat keine anschauliche Interpretation sondern ist eher so etwas wie ein "nützliches Konstrukt" der Theoretiker. |
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Man kann auch anders argumentieren: Würde eine Wechselwirkung automatisch zur Dekohärenz führen, wäre die Erzeugung von interferenzfähigen Teilchen unmöglich, da sie ja alle aus einem vorhergehenden Wechselwirkungsprozess stammen. Gruß! |
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In Quantum cryptography and long distance Bell xperiments: How to control decoherence werden 3 unterschiedliche Mechanismen diskutiert, die zur Dekohärenz in Lichtleitern beitragen. Oder Quantum Networking with Optical Fibres und viele mehr. Leider sind diese Papiere zu technisch für mich. ;( ___ Ich denke mir halt, wenn die Photonen beispielsweise per zirkularer Polarisation miteinander verschränkt sind und die Totalreflexion am Rande des Lichtleiters diese Polarisation erhält, dann kann auch die Verschränkung trotz dieser Wechselwirkung bestehen bleiben. |
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Hallo zusammen,
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Für den Bereich der QM gebe ich jedoch folgendes zu bedenken: Zitat:
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Bei Wirkung als "nützliches Konzept" der Theoretiker dachte ich z.B. an das d'Alembertsche Prinzip der kleinsten Wirkung in der klassischen Mechanik, wo die Wirkung lediglich dazu dient minimiert zu werden, um so die Bewegungsgleichungen zu erhalten. Oder an die Quantentheorie, wo sie dazu dient, quantisiert zu werden. Ansonsten wüsste ich nichts mit der Größe "Wirkung" in der Physik anzufangen. Sie ist keine "Messgröße". Gruß, Hawkwind |
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Hallo Hawkwind,
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Hallo RoKo,
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Grüsse, MP |
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