|
Quantenmechanik, Relativitätstheorie und der ganze Rest. Wenn Sie Themen diskutieren wollen, die mehr als Schulkenntnisse voraussetzen, sind Sie hier richtig. Keine Angst, ein Physikstudium ist nicht Voraussetzung, aber man sollte sich schon eingehender mit Physik beschäftigt haben. |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
#1
|
|||
|
|||
Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Hallo zusammen,
ich habe eine Verständnisfrage zum Doppelspaltexperiment und würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könnt. Angenommen sei ein klassisches Doppelspaltexperiment und zwei Detekoren. D1 sei dazu da, das Loch zu bestimmen, das die Teilchen nehmen. D2 sei hinter dem Spalt, um das Interferenzmuster (vorhanden oder nicht) aufzuzeichnen. Jetzt müsste ja D2 das Interferenzmuster zeigen, falls D1 ausgeschaltet ist. Das Interferenzmuster müsste verschwinden, sobald wir D1 aktivieren. Weiter angenommen, wir führen das Experiment einmal durch. D1 sei aktiviert, die Messergebnisse, welches Teilchen welches Loch durchquert hat, werden aufgezeichnet. Das Aufzeichnungsergebnis sei ein Bild einer Sofortbildkamera, das automatisch in einen Briefumschlag fällt, der automatisch versiegelt wird. Außerdem sei D2 aktiv, dessen Ergebnis (Interferenz ja/nein) ebenfalls automatisch fotografiert und in einen zweiten Umschlag fällt, der sich versiegelt. Experiment beendet, wir haben zwei Umschläge. Einer mit dem Foto von D1 und einer mit dem Foto von D2. Es gab keine andere Möglichkeit, das Experiment zu beobachten, da es in einer Box durchgeführt wurde. Jetzt die Frage: Wenn man den Umschlag mit dem Foto von D1 ungeöffnet verbrennt , und dann den Umschlag mit dem Foto von D2 öffnet - dann müsste doch auf dem Foto von D2 das Interferenzmuster zu sehen sein? Und wenn man erst D1 und dann D2 öffnet, dürfte kein Interferenzmuster zu sehen sein? Meine Frage ist, ob das logisch stimmt. Falls ja, eine Zusatzfrage: Kann man das in einem realen Experiment genau so überprüfen, oder scheitert das an Welchselwirkungen mit der Umgebung? Danke und Gruß, Freddy |
#2
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Du meinst, das Ergebnis dieses Experiments hängt davon ab, ob jemand einen Brief öffnet oder verbrennt????
Wenn dein Detektor D1 aktiv ist, bekommst du kein Interferenzmuster, da kannst du Briefe öffnen oder verbrennen wie du willst. |
#3
|
||||
|
||||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Hi Freddy!
Wenn du das mit den Fotos, Briefen und dem Verbrennen im übertragenen Sinne meintest, dann könnte das (imho) stimmen. Das "Verbrennen" entspräche einem Quantenradierer. "Verbrannt" muss dann aber, bevor das "Foto" vom D2 gemacht wurde. Fals du das bitter-ernst meintest --> siehe die Antwort von Hawkwind. Gruß, Johann |
#4
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Danke, "Quantenradierer" war das Stichwort, das ich gesucht habe.
Ich habe es blumig beschrieben, um es mir selbst besser vorstellen zu können. Ich möchte meine Frage dann ein wenig abwandeln: Gibt es eine theoretische (und praktische) Möglichkeit, den Quantenradierer auf der zeitlichen Achse zu betrachten? Also: Muss der Quantenradierer zwingend die Information auslöschen, bevor das Teilchen auf den Detektor D2 trifft? Meine Vorstellung war einfach, dass D2 seine Ergebnisse unbeobachtet aufzeichnet, und der Quantenradierer zeitlich nach erfolgter Aufzeichnung aktiv wird (also den D1 zerstört). Kann dann eine Interferenz bei D2 sichtbar sein? |
#5
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Zitat:
Hier habe ich aufgeschrieben, wie so ein Quantenradierer aufgebaut ist: http://homepage.hispeed.ch/philipp.w...nradierer.html |
#6
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Zitat:
würde nun in die Versuchsapparatur, in Abbildung 2 auf deiner Seite(http://homepage.hispeed.ch/philipp.w...nradierer.html), ein zusätzl. Doppelspalt vor dem Detektor aufgestellt, wäre dann -trotz orthogonal aufeinander stehender Wellen- ein IF Muster zu beobachten (wirkt der Doppelspalt quasi wie ein linearer Polarisator)? Gr. MCD
__________________
Das bedeutet, Dinge werden unlogisch, quantenlogisch sagt man. Aber das ist für viele in Ordnung, für alle, die das Zwei-Spalt-Experiment ohne Nachdenken abgehakt und sich bereits dort innerlich von der Vernunft verabschiedet haben. [D.Dürr] Ge?ndert von MCD (09.08.11 um 22:08 Uhr) |
#7
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Zitat:
Also: Wenn du vor den Detektor einen weiteren Doppelspalt stellst, würdest du ein Interferenzmuster sehen. Das liegt aber nicht daran, dass der Doppelspalt wie ein Polarisator wirkt. Nach dem zweiten Doppelspalt hättest du immer noch zwei Sorten Photonen, die orthogonal zueinander polarisiert wären. Nach einem Polarisator hast du nur noch eine Sorte Photonen. Die anderen hättest du rausgefiltert. Bei einem idealen 'Doppelspalt', wie ich ihn in diesen Experimenten dargestellt habe, gehen keine Photonen verloren. |
#8
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Zitat:
danke für die Erläuterungen. So ganz verstehe ich das nicht, du schreibst auf deiner Seite:"Sie interferieren nur nicht miteinander, weil sie orthogonal aufeinander stehen." Oben schreibst du nun aber, dass trotz orthogonal zueinander polarisierten Photonen, nach dem Doppelspalt ein IF-Muster zu sehen sei. Das jeder Strahl einzeln ein IF-Muster erzeugen würde, ist schon klar, aber wenn der DS so ausgerichtet/positioniert wäre, dass er quasi im Brenn- oder Kreuzungspunkt beider Strahlen stünde, wäre dann ein IF-Muster zu sehen? Viele Grüße MCD
__________________
Das bedeutet, Dinge werden unlogisch, quantenlogisch sagt man. Aber das ist für viele in Ordnung, für alle, die das Zwei-Spalt-Experiment ohne Nachdenken abgehakt und sich bereits dort innerlich von der Vernunft verabschiedet haben. [D.Dürr] |
#9
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Zitat:
2. Du polarisierst den roten Strahl -45° und den blauen +45° 3. Du führst die zwei Strahlen zusammen (keine Interferenz). 4. Du stellst in den zusammengeführten Strahl einen Polarisationsfilter 0°. Jetzt gibt es wieder Interferenz. Denn vom roten und vom blauen Strahl hast du je eine Komponente herausgeschnitten, die in die gleiche Richtung (0°) polarisiert sind. All das hat nichts mit Quantentheorie zu tun. Das kannst du auch mit klassischen Wellen machen. |
#10
|
|||
|
|||
AW: Interferenzmuster beim Doppelspaltexperiment
Zitat:
Sry, aber meine Frage ist m.E. immer noch nicht geklärt (oder ich habe ein Brett vor dem Schädel), wenn ich punktgenau in den "zusammengeführten, orthogonal polarisierten Strahl" nun einen DS stelle (nicht einen 0°-Polarisationsfilter), ist dann am Detektor hinter dem DS ein IF-Muster zu sehen? Viele Gr. MCD
__________________
Das bedeutet, Dinge werden unlogisch, quantenlogisch sagt man. Aber das ist für viele in Ordnung, für alle, die das Zwei-Spalt-Experiment ohne Nachdenken abgehakt und sich bereits dort innerlich von der Vernunft verabschiedet haben. [D.Dürr] |
Lesezeichen |
|
|