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Birgit Bomfleur, ScienceUp Sturm und Bomfleur GbR,
Solarzellen liefern sauberen Strom, sind aber nicht ganz billig. Die Lösung: Mit einem Photonen-Teiler (down-converter) wird
ein energiereiches Photon in zwei energieärmere Photonen gespalten. Dadurch lässt sich der Wirkungsgrad - also welcher Teil
der eingestrahlten Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt werden kann - um etwa 1/3 gegenüber herkömmlichen Solarzellen
erhöhen. Die erste Generation
Laut einer Studie von PHOTON International [1] wurden im letzten Jahr weltweit Solarzellen mit einer Leistungskapazität von
401,4 Megawatt hergestellt. Das entspricht einer Steigerung von 39,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Solarzellen aus kristallinem
Silizium (mono- und polykristallin) - sogenannte Wafer - sind mit 84,8 Prozent marktführend. Silizium-Wafer zeichnen sich durch hohe
Wirkungsgrade (monokristallin: 25 - 30 Prozent) und eine hohe Zuverlässigkeit aus. Zudem gibt es den Rohstoff Silizium wie Sand am Meer.
Allerdings sind diese Solarzellen recht teuer. Zum einen sind die Wafer rund 0,3 Millimeter dick und verursachen hohe Materialkosten.
Zum anderem ist die Produktionstechnik sehr aufwändig.
Solarzellen im Sonderangebot In den letzten Jahren hat sich die Dünnschicht-Solarzelle auf dem Markt behaupten können, die man zur zweiten Generation zählt. Eine hauchdünne Schicht eines Halbleiters wird auf einen preisgünstigen Träger wie Glas, Stahl oder Kunststoff aufgedampft. Überwiegend wird amorphes (nichtkristallines) Silizium als Halbleitermaterial eingesetzt. Der Wirkungsgrad dieser Dünnschichtzellen ist sehr gering. Im Labor werden um die 13 Prozent erreicht, bei den Modulen liegt er zwischen 5 - 8 Prozent. Dünnschicht-Solarzellen benötigen also eine größere Fläche, um die gleiche Leistung wie Wafer-basierte Solarzellen zu liefern. Der Material- und Energieaufwand für die Herstellung fällt jedoch deutlich geringer aus. Statt Silizium werden etwa auch Kupfer-Indium-Diselenid (CIS) oder Cadmium-Tellurid (CdTe) verwendet. CdTe hat zwar einen hohen Wirkungsgrad, das Cadmium ist aber giftig. Leistungssport der dritten Generation
Die Senkung der Produktionskosten allein genügt nicht, der Wirkungsgrad darf nicht aus den Augen verloren werden. In einer
Solarzelle bzw. in dem Modul treten verschiedene Verlustmechanismen auf. Optische Verluste durch Abschattung, Reflexion der
einfallenden Strahlung, elektrische Verluste im Halbleiter oder in den Anschlüssen, Materialverunreinigungen, Oberflächeneffekte
oder Kristalldeffekte setzen dem Wirkungsgrad gewisse Grenzen. Der Photonen-Teiler In einer kürzlich erschienenen Arbeit schildern deutsche und australische Forscher eine interessante Möglichkeit, energiereiche Photonen doppelt zu nutzen [4]: Die Verwendung der "down-conversion"-Technik modifiziert das Sonnenlicht, bevor es von der Solarzelle absorbiert wird. Ein Photon, dessen Energie mindestens zweimal so groß ist wie die der Bandlücke in der Solarzelle, fällt auf einen Photonen-Teiler (Abb. 1). Dieser besteht aus einem Drei-Niveau-System. Natürlich besitzt der Photonen-Teiler weitere Energieniveaus, aber die interessieren uns hier nicht. Das einfallende Photon wird absorbiert und schubst ein Elektron aus dem unteren in das obere Niveau (Abb. 1a). Das Elektron kehrt kurze Zeit später natürlich wieder in den energieärmeren unteren Zustand zurück. Aber nicht auf dem gleichen Weg. Es macht einen kurzen Zwischenstopp auf einem dazwischen liegenden Niveau. Dabei wird ein energieärmeres Photon mit der Energie Eb abgegeben (Abb. 1b). Im Fachjargon: Das Photon wird emittiert. Im nächsten Schritt hüpft das Elektron in das untere Niveau zurück und gibt dabei ein zweites Photon der Energie Ec ab (Abb. 1c). Beide Photonen werden in die Solarzelle gelenkt. Da sie nun die "richtige" Energie besitzen, um dort Elektronen aus dem Valenz- in das Leitungsband anzuregen, können beide Photonen zur Stromerzeugung beitragen (Abb. 1d).
Abbildung 1: Funktionsweise des Photonen-Teilers
Laut Peter Würfel von der Universität Karlsruhe und seinen australischen Kollegen kann der Wirkungsgrad von 30,9 Prozent
für eine Standard-Zelle unter vergleichbaren Bedingungen auf 39,63 Prozent (berechnete Werte) erhöht werden. Als Material für den
Photonen-Teiler eignen sich nach Angaben der Forscher zum Beispiel Aluminium-Arsenid oder Gallium-Phosphid. Diese sind wie
Silizium Halbleiter und besitzen ein Valenz- und Leitfähigkeitsband (das untere und obere Niveau in Abb. 1). Das mittlere
Niveau kann durch Verunreinigungen hervorgerufen werden.
Abbildung 2: Aufbau einer Solarzelle mit vorgeschaltetem Photonen-Teiler Übrigens lässt sich die ganze Prozedur auch umdrehen. In einem sogenannten "up-converter" werden zwei energiearme Photonen in ein energiereiches Photon umgewandelt [5]. Man muss den Prozess in Abb. 1 nur rückwärts ablaufen lassen. Ein energiearmes Photon schubst ein Elektron in ein mittleres Niveau. Ein zweites energiearmes Photon sorgt dafür, dass das Elektron weiter in das obere Niveau springt. Wenn es von dort in das untere Niveau zurückkehrt, emittiert es ein Photon mit einer Energie, die der Summe der Energien der einfallenden Photonen entspricht. Natürlich muss in diesem Fall die Energiedifferenz zwischen dem unteren und oberen Niveau in etwa der Bandlücke in der Solarzelle entsprechen, um das erzeugte Photon zur Stromerzeugung einzusetzen. Mit der up-conversion-Technik kann man den energieärmeren Teil des Sonnenspektrums ausnutzen. Förderprogramme in Gefahr
Der Preis für Solarstrom liegt noch deutlich über den Marktpreisen. Die Bundesregierung fördert den Einsatz von Fotovoltaik-Anlagen
mit dem EEG (Erneuerbare-Energie-Gesetz). Die Nutzung der Sonnenenergie ist aber "mehr als ein netter Beitrag zum Klimaschutz",
so Carsten König, Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) [6]. Die deutsche Solarindustrie besitze
mittlerweile eine technologie- und beschäftigungspolitische Bedeutung.
Birgit Bomfleur
Literatur: Sie können auch eine PDF-Version dieses Artikels abrufen.
© 2002 ScienceUp Sturm und Bomfleur GbR, Alle Rechte vorbehalten. Nichtkommerzieller Nachdruck und Wiedergabe gestattet bei Quellenangabe
ScienceUp Sturm und Bomfleur GbR, www.ScienceUp.de |